Braunschweig. Unser Leser erhielt einen Tag vorm vereinbarten Impftermin ein positives Testergebnis. Impf-Hotline des Landes ist sonntags nicht erreichbar.

Endlich hatte unser Leser einen der heißbegehrten Impftermine ergattert – sogar gemeinsam mit seiner Frau, wie er unserer Redaktion schreibt. Und nun das: Der Corona-Test zeigt ein positives Ergebnis – einen Tag vor der am Montag geplanten Impfung. Dass er als akut Infizierter nicht zur Impfung gehen kann, versteht sich von selbst. Doch wie den Montag-Termin absagen oder verlegen, wenn am Sonntag weder das Braunschweiger Impfzentrum noch die Impfhotline des Landes Niedersachsen zu erreichen sind? Er ist empört. „Wir finden es ungeheuerlich“, schreibt er im Namen der Eheleute, „dass diese wichtigen Stellen angesichts der Corona-Dramatik in Presse, Funk und Fernsehen am Wochenende nicht besetzt sind“.

Termine besser absagen als verstreichen lassen

Tatsächlich ist die Impfhotline des Landes sonntags nicht zu erreichen. Den Versuch unseres Lesers, den Termin telefonisch abzusagen, lobt Stefanie Geisler, Sprecherin des Niedersächsischen Gesundheitsministeriums dennoch. Anders als wenn Bürger einfach nicht zur Impfung erscheinen, was durchaus vorkommt, könne so schließlich „eine andere impfberechtigte Person vorgezogen werden“, und der Termin verstreiche nicht ungenutzt. Die Impfhotline des Landes, erreichbar montags bis samstags von 8 bis 20 Uhr unter der Telefonnummer 0800 99 88 66 5, sei für Absagen grundsätzlich die richtige Adresse.

Nun hatte unser an Corona erkrankter Leser seinen Impftermintermin zusammen mit seiner Frau „gebucht“. Muss diese als mögliche Kontaktperson ihren Termin ebenfalls absagen oder verlegen? Eine pauschale Antwort hierauf hat Geisler nicht. Es hänge davon ab, „wie wahrscheinlich eine Infektion ist“. Um dies zu beurteilen, empfiehlt die Sprecherin dem Ehepaar, sich ans Gesundheitsamt der Stadt Braunschweig zu wenden.

Wartezeit nach Covid-19-Genesung

Bleibt die Frage danach, wie sinnvoll eine Impfung ist, wenn unser Leser seine Corona-Erkrankung in hoffentlich naher Zukunft gut überstanden hat. Schließlich sorgt auch eine durchgemachte Infektion für Immunschutz. Die Ständige Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut schreibt hierzu in ihrer Empfehlung: „Aufgrund der Immunität nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion und in Anbetracht des weiterhin bestehenden Impfstoffmangels sollten immungesunde Personen, die eine solche Infektion durchgemacht haben, zunächst nicht geimpft werden.“

Einfache Impfdosis genügt

Laut Stiko deuten die verfügbaren klinischen und immunologischen Daten darauf hin, dass die Schutzwirkung nach überstandener Covid-Infektion mindestens sechs bis acht Monate anhält. Daher empfiehlt die Kommission eine Impfung auch frühestens ein halbes Jahr nach der Genesung – unter Berücksichtigung der festgelegten Prioritäten. Hierbei reiche dann eine Impfstoffdosis aus, denn die dadurch erzielte hohe Antikörperanzahl könne durch eine zweite Impfstoffdosis nicht weiter gesteigert werden.

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Stefanie Geisler rät unserem Leser, erst gegen Ende der empfohlenen Wartezeit, also etwa im September, einen neuen Impftermin zu vereinbaren – der dann voraussichtlich in einer Arztpraxis stattfinden kann. Die niedergelassenen Ärzte werden ab April nach und nach mit den Impfungen beginnen. Angesichts der knappen Liefermengen an Impfstoffen dürfen die Praxen anfangs nur maximal 20 Dosen pro Woche verabreichen.

Vorfreude auf die Immunität

Wie gut es sich anfühlen kann, wenn man dann geimpft ist, schildert unsere Leserin Marianne Pellegrini. Allerdings ging auch ihrem Impftermin ein längeres Hin und Her voraus, von dem sie unserer Redaktion in einer E-Mail berichtet: „ausgebliebene Briefe des Gesundheitsministeriums, langes Verweilen in der Hotline mit Erreichen eines Termins auf der Warteliste, der allerdings später verschollen war“. Endlich kam die Erleichterung: Über das Internetportal des Landes ergatterte sie einen Termin mit Datum und Uhrzeit.

Den Besuch im Braunschweiger Impfzentrum in der Stadthalle erlebte sie rundweg positiv: „Schon am Eingang ein freundlicher Empfang mit Einweisung in die richtige Laufrichtung und von da an ein völlig reibungsloser Verlauf. An allen Stationen freundliche Zugewandtheit. Auch der Wunsch nach Zusammenlegung der deutlich divergierenden Termine des Ehepaars konnte erfüllt werden, ohne dass man das Gefühl haben musste, nun wirklich lästig zu fallen. Bis zum Durchlauf aller Stationen gleichbleibend freundliche Gelassenheit. Man verlässt das Impfzentrum mit wirklich angenehmem Gefühl, das nur noch von der Vorfreude auf die kommende Immunität übertroffen wird. Danke an alle Beteiligten!“