„Ein Machtkampf um die Führung der AfD in Niedersachsen würde weit härter werden.“

Dass die AfD ein „gäriger Haufen“ sei, gehört zu den bekanntesten Zitaten von Alexander Gauland. Da muss man dem AfD-Bundespolitiker wohl zustimmen.

Auch in Niedersachsen hat die Partei schon einen steinigen Weg hinter sich. Machtkämpfe und Organisationschaos bestimmten über Jahre die Schlagzeilen.

Mit ihrem Sieg im Kampf um den Parteivorsitz und mit dem Fraktionsvorsitz im Landtag hatte Dana Guth die Lage zumindest nach außen hin einigermaßen befriedet. Und im Parlament hielt sich die Fraktion unter Guths Führung an die ausgegeben Devise, auf allzu viel Provokation zu verzichten und bei der Sacharbeit mitzumachen. Der böseste Ausrutscher war die vergiftete „MähToo“-Kampagne gegen das Schächten. In der Partei hat das Lager der Guth-Kritiker nie aufgegeben, die Vorsitzende kann sich ihrer Position daher keineswegs sicher sein. Veranstaltungen wie mit Höcke auf niedersächsischem Boden wie jüngst im Februar in der Nähe von Hannover sind dafür ein Symbol. In der Fraktion lässt Guth ihren Abgeordneten viel Raum, etwa wenn es um Grundsatzdebatten oder Innenpolitik geht. Guth selbst pflegt das Thema Tierschutz. Diesen Raum wissen einige rhetorisch starke Abgeordnete durchaus zu nutzen.

Die zu erwartende Niederlage im Prozess um das AfD-Logo dürfte das Lager um die Vorsitzende nicht gerade stärken. Ein Machtkampf um die Führung der AfD in Niedersachsen würde weit härter werden – und eine weit bessere Taktik erfordern.