„Die Mühlen der Politik, auch im Bund, malen nun einmal langsam.“

Während Visionen vom autonomen Fahren, Unterricht per Videostream und digitalisierter Wirtschaft beschworen werden, sieht die Realität vielfach noch etwas altertümlicher aus.

Wer durch Niedersachsen fährt und dabei mobil telefoniert, der braucht für ein Gespräch in der Regel mehrere Anläufe. Denn das Netz hält nicht. Auch bei der Einwahl mit dem Laptop im Außeneinsatz ist eine stabile Verbindung oft Glückssache. Und wer im Büro in ländlichen Regionen mit größeren Datenmengen arbeiten muss, den packt beim Herunterladen schon mal die schiere Verzweiflung. Alles das weiß man auch in der niedersächsischen Landesregierung. Die SPD-CDU-Koalition, seit Ende 2017 im Amt, hat dagegen den „Masterplan Digitalisierung“ in Stellung gebracht und einen eigenen Digital-Staatssekretär eingestellt. Der „Masterplan“ beschreibt, was zu tun ist und wie das erreicht werden soll. Und er nennt auch die schwierigen Rahmenbedingungen, von Bürokratie und einem Wust an Förderprogrammen bis hin zu mangelnden Ausbauanreizen durch fehlende Wirtschaftlichkeit. Die ersten Erfolgsmeldungen des Landes, dass sich beim Ausbau etwas bewegt, stehen nicht nur dem Generalverdacht der Schönrednerei. Auch die Alltagserfahrungen sprechen oft eine andere Sprache. Dass sich nichts bewegt, wäre angesichts der Aktivitäten aber eine ungerechte Behauptung. Aber die Mühlen der Politik, auch im Bund, malen nun einmal langsam. Auch bei der Digitalisierung.