„Mit dem vierten Trainerwechsel innerhalb von eineinhalb Jahren arbeitet Eintracht am Ruf eines Chaosklubs.“

Damit hatte kaum einer gerechnet. Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig trennt sich von Trainer Christian Flüthmann, nachdem die öffentlichen Diskussionen um den Coach allenfalls auf kleinster Flamme gelaufen waren. Für einen Rauswurf Flüthmanns gab es trotz des jüngsten Negativtrends auch wenig Gründe. Erst im Sommer hatte der 37-Jährige seinen Ex-Chef André Schubert als Eintracht-Trainer beerbt und mit den Löwen einen starken Start in der 3. Liga hingelegt. Selbst nach nur einem Sieg aus den vergangenen acht Spielen war Eintracht noch Tabellenfünfter, mit drei Punkten Rückstand auf Platz 2.

Doch hinter den Kulissen gärte es wohl mehr, als es den Anschein machte. Flüthmann habe gegenüber seinen Spielern zu wenig Autorität besessen und keine überzeugenden Antworten auf die Krise gefunden, heißt es nun. Jetzt hätte man dem jungen Coach, der langfristig etwas ausbauen sollte, noch die Chance geben können, das Ruder herumzureißen. Doch die Eintracht-Verantwortlichen wollten sich nicht wie bei Henrik Pedersen und Torsten Lieberknecht den Vorwurf gefallen lassen müssen, zu lange gewartet zu haben. Trotzdem spielen sie nun Risiko.

Denn mit dem vierten Trainerwechsel innerhalb von eineinhalb Jahren arbeitet Eintracht am Ruf eines Chaosklubs. Pedersen war zu lieb, Schubert zu hart, Flüthmann wieder zu lieb. Ja was denn nun? Nach einer klaren Strategie sieht das alles nicht aus. Der nächste Trainer muss jetzt passen, und das nicht nur für ein paar Monate.