Washington. Erste Spekulationen über die Namen für die Schlüsselstellen im Machtapparat der USA.

Im Wahlkampf hat Donald Trump den Amerikanern versichert, nur er allein könne das „Desaster“ beseitigen, in dem sich das Land befinde. Tatsächlich braucht er dazu eine große Mannschaft. Es bedarf der Delegation von Aufgaben. Und des bedarf starker Persönlichkeiten, die auf ihren Feldern bewegen können, was lange stillstand.

Bis zur Amtseinführung am 20. Januar bleiben Trump knapp 70 Tage, um sein Kabinett und Schlüsselstellen im Regierungsapparat zu besetzen. Was bisher durchsickert, hat in US-Medien „Skepsis“ bis „Kopfschütteln“ ausgelöst. Erwartet wird, dass der 70-Jährige treue Gefolgsleute bedenkt, die ihm im Gegensatz zur Mehrheit des republikanischen Establishments bis zur Selbstverleugnung die Stange gehalten haben.

Da fällt der Name Chris Christie. Der Gouverneur von New Jersey war selbst Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur. Als er seine Chancenlosigkeit erkannte, wurde er Trumps wichtigster Begleiter. Christie, Jurist, hat Allround-Erfahrung. Und ein großes Handicap. Er könnte bald vor Gericht stehen, weil er als Gouverneur sein Amt missbraucht haben soll.

Als Chefdiplomat ist der Clinton-Hasser Newt Gingrich im Gespräch. Eine schillernde Figur, die seit dem erzwungenen Abschied aus der echten Politik regelmäßig in Talkshows mit extremen Ansichten aufwartet. Eine seriösere und weniger eitle Alternative wäre Bob Corker. Der Senator aus Tennessee steht bereits dem Auswärtigen Ausschuss vor.

Im Bereich der nationalen Sicherheit werden einem alten Wegbegleiter Trumps große Chancen nachgesagt: Rudolph Giuliani, bei den Terror-Anschlägen des 11. September 2001 Bürgermeister von New York, hat den Ruf eines unnachgiebigen Law-and-Order-Mannes, der Trumps Ansichten über die Gefahren des islamistischen Terrors teilt.

Für das Gesundheitswesen oder den Bildungsbereich könnte der frühere Gehirnchirurg Ben Carson aufgeboten werden. Auch ein Mitbewerber aus dem Wahlkampf, von dem ebenfalls nicht mehr als irrlichternde Äußerungen in Erinnerung geblieben sind. Im Sektor Wirtschaft und Finanzen fällt der Name von Steven Mnuchin, Ex-Goldman-Sachs-Banker. Als Verteidigungsminister ist Senator Jeff Sessions in der engeren Auswahl. Derzeit sind die Personalien noch vage. Möglich ist auch, dass Trump Mitglieder seiner Familie in sein Team aufnimmt.