Region. Politiker in unserer Region würdigen den Staatsmann, Europäer und Sozialdemokraten.

Der Tod Helmut Schmidts hat in unserer Region große Betroffenheit ausgelöst.

Ulrich Markurth, Oberbürgermeister Braunschweigs (SPD): „Helmut Schmidt hat die deutsche Politik als Senator, Minister und Bundeskanzler geprägt wie kaum ein anderer: sicher in der Analyse, geradlinig und prinzipientreu im Handeln, gerade in Zeiten der Krise. Ich verneige mich in Trauer vor einem großen Staatsmann, kämpferischen Europäer und überzeugten Sozialdemokraten.“

Klaus Mohrs, Wolfsburgs Oberbürgermeister (SPD): „Mir fällt sofort seine unglaubliche Art ein, Krisen zu managen. Das fand ich herausragend. Angesichts der heutigen Flüchtlingsströme würde man sich einen Helmut Schmidt mit seinen Fähigkeiten, Krisen zu steuern, zurückwünschen. Das zweite, was mir einfällt, ist, dass er ein sehr abwägender, aber auf der anderen Seite sehr zupackender Politiker von Weltformat war. Nicht umsonst galt er weltweit als einer der wichtigsten Ratgeber. Er war ein Mensch von herausragendem Format. Das Dritte, was mir einfällt: Als Gegenspieler von Willy Brandt habe ich ihn manchmal nicht verstanden.“

Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel (CDU): „Helmut Schmidt hat mit seiner unverwechselbaren Persönlichkeit unser Land ganz entscheidend geprägt und ich zolle ihm ganz besonderen Respekt, weil er nicht nur Zeit seines Lebens, sondern bis ins hohe Alter tatsächlich etwas zu sagen hatte und klare Botschaften setzte.“

Achim Barchmann, SPD-Bundestagsabgeordneter (Wolfsburg/Helmstedt): „In meinen Augen ist ein ganz, ganz großer deutscher Politiker von uns gegangen, an dem man sich reiben, an dem man sich aber auch orientieren konnte. Ich hatte das Glück, auf dem SPD-Parteitag 2011 seine letzte Rede auf einem Parteitag zu Europa zu hören. Seine Botschaft war, dass mit Europa vernünftig umgegangen und Europa so koordiniert werden muss, dass es vorwärts geht. Diese Rede ist immer noch aktuell. In seinem Alter bewies er, wie effektiv er am politischen und gesellschaftlichen Leben in Deutschland teilgenommen hat.“

Horst Schiesgeries, CDU-Landtagsabgeordneter aus Müden: „Ich habe ihn sehr geschätzt. Er war ein mutiger Politiker mit einem großen Herzen für die Menschen in dieser Republik. Er bleibt für mich ein unvergessener Politiker.“

Matthias Nerlich, Bürgermeister Gifhorn (CDU): „Es ist sehr traurig, wenn ein Urgestein der Politik geht. Ich habe seine Talkshows immer sehr genossen. Er war ein Charaktermensch, dem man das Rauchen gar nicht übelnehmen konnte. Auch Unbequemes sagte er frei heraus. Einer wie er wird in der Politik und der Gesellschaft fehlen.“

Wolfenbüttels Landrätin Christiana Steinbrügge (SPD): „Wir trauern um einen herausragenden Politiker, der die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland mit scharfem Verstand, klarem Blick und großer Prinzipientreue geprägt hat. Helmut Schmidt hatte den Mut, Entscheidungen zu treffen, wo es nötig war. Seine streitbare Aufrichtigkeit wird fehlen.“

Der stellvertretende Landrat im Kreis Helmstedt, Rolf-Dieter Backhauß, der früher SPD-Bezirksgeschäftsführer gewesen ist: „Ich habe große Hochachtung vor Helmut Schmidt, der auch für meine Tätigkeit und Entwicklung in der SPD ein großes Vorbild war. Er wusste genau, was und wie er etwas sagte. Er war Analytiker und Staatsmann und bis ins hohe Alter als Ratgeber national und weltweit sehr gefragt. Die Detailgenauigkeit von Helmut Schmidt hat mich begeistert.“

Der Peiner Landrat Franz Einhaus (SPD): „Helmut Schmidt war ein herausragender Staatsmann, der über die Grenzen Deutschlands hinaus Anerkennung gefunden hat und einer der ganz großen deutschen Nachkriegspolitiker. Er hat sich in besonderer Weise durch sein Pflichtgefühl und seine Gradlinigkeit ausgezeichnet.“

Der Peiner Bürgermeister Michael Kessler (SPD): „Ich war 25 Jahre alt, als Helmut Schmidt Bundeskanzler wurde, und habe ihn somit bewusst erlebt.

Von der ersten Minute an erfüllte er das Image, das ihm seit der Flutkatastrophe anhing: Er war ein ,Macher‘. Er hatte eine klare Linie, dachte wenig ideologisch und neigte zu durchdachten Handlungen. Er hatte mit Manfred Schüler einen Chef des Kanzleramtes an seiner Seite, den man einen ausgezeichneten Berater nennen muss, was in dieser Konstellation sehr wichtig ist.

Schmidts Intelligenz und geistige Beweglichkeit, seine Kommentierungsfreude bis ins hohe Alter haben aus ihm einen klassischen ,Elder Statesman‘ gemacht, von dem die ganze Republik profitierte.“