Braunschweig. Am 25. August startet das Festival im Bürgerpark – erneut nicht in Zelten, sondern unter freiem Himmel. Neben Stammgästen sind auch neue Acts dabei.

Derzeit sind selbst bei Großveranstaltungen praktisch alle Corona-Einschränkungen aufgehoben. Auch ungeimpfte Besucher können teilnehmen, es gibt keine Abstandsregeln und keine Maskenpflicht mehr. Aber wie wird es im Spätsommer sein? Beate Wiedemann und ihr Veranstalterteam vom Braunschweiger Kulturzelt-Verein gehen auf Nummer sicher. Die Zelte bleiben im Depot, in der dritten Saison in Folge läuft das populäre Musik-, Show- und Kleinkunstfestival open air und unter dem Motto „Kultur im Park“ statt „Kultur im Zelt“.

„In den Zelten wird es am Einlass oder an den Tischen ja doch kuschlig eng. Wir haben lange überlegt, aber dann entschieden, dass Sicherheit vorgeht. Wir setzen die Unbeschwertheit aller sozusagen über die Zeltdächer“, sagt Wiedemann. Bei dem Entschluss mag das gute Spätsommerwetter der Vorjahre eine Rolle gespielt haben. Tatsächlich habe bisher kein einziges Gastspiel ausfallen müssen, nur selten habe es ein wenig getröpfelt, so Wiedemann.

Patrick Salmen ist erstmals dabei

Statt 1300 beziehungsweise 800 Plätzen in den beiden Zelten gibt es bei „Kultur im Park“ lediglich 550 Plätze. Eine schönes, entspanntes Ambiente sei wichtiger als Masse, sagt Wiedemann. Bei solchen Abwägungen seien aber auch Corona-Hilfsprogramme wie „Neustart Kultur“ von Wert, ergänzt Mitarbeiterin Amelie Gabel, die das Festival-Programm maßgeblich mitkuratiert hat. Förderung der Digitalisierung, von Corona-Schutzmaßnahmen, aber auch anteilige Übernahmen von Künstlergagen hätten den Kulturzeltverein gut unterstützt.

Das Programm 2022: eine bewährte Mischung aus beliebten Stammgästen im Bürgerpark und einigen Künstlerinnen und Künstlern, die erstmals dabei sind. Der Entertainer und Poetry-Slammer Patrick Salmen etwa oder die Jazzrausch Bigband, die Jazz und Elektro-Beats kombiniert. Beide werden nacheinander am 17. September auftreten. Der neue französische Chansonstar Barbara Pravi (zweiter Platz beim ESC 2021 mit „Voilà“) und Soulsänger Max Mutzke beschließen das Festival am 24. und 25. September.

Nouvelle Vague aus Paris kombinieren New Wave und Bossa Nova

Die Pariser Formation Nouvelle Vague interpretiert New-Wave-Klassiker im Bossa-Nova-Stil - am 22. September bei
Die Pariser Formation Nouvelle Vague interpretiert New-Wave-Klassiker im Bossa-Nova-Stil - am 22. September bei "Kultur im Park". © Veranstalter | Rod Maurice

Los geht es am 25. August mit der Doppelgänger-Show „Stars in Concert“ und tags darauf mit Anna Loos und ihrem ersten Solo-Album „Werkzeugkasten“. Die Norwegerin Rebekka Bakken besingt am 27. August „Winternächte“, Curtis Stigers bläst sein Saxofon am 2. September, Wladimir Kaminer hat am 11. September vielleicht auch etwas zu seiner früheren Heimat Russland zu sagen. Das Moka Efti Orchestra bringt den Babylon-Berlin-Sound am 18. September in den Bürgerpark, Nouvelle Vague aus Paris interpretieren am 22. September New-Wave-Hits im Bossa-Nova-Stil.

Festival-Stammkräfte sind Gustav Peter Wöhler & Band (1. September) und Axel Prahl & Inselorchester (3. September). Erstmals (!) fehlt Götz Alsmann. „Er spielt alle drei Jahre ein neues Pogramm, das aktuelle wegen vielen Corona-Ausfällen aber schon im vierten, und das ist einmal zu oft für uns“, sagt Beate Wiedemann.

Nachhaltigkeitsmarkt und Regiobühne

Ganz spektakuläre Namen fehlen in der Festivalliste, wohl auch wegen der begrenzten Platzkapazitäten. Dafür gibt es zwei Kinderprogramme („Unter meinem Bett“, 27. August; „Eule findet den Beat“, 28. August) und Shows wie „Das Feuerwerk der Turnkunst“ (4. September) und „Varieté im Park“ (9./10. September). Und das Festivalteam veranstaltet zwei Märkte im Bürgerpark, den Kunsthandwerkermarkt gleich über drei Tage vom 16. bis 18. September und einen „Nachhaltigkeitsmarkt“ am 24. und 25. September. „Kultur im Park“ so ökologisch korrekt wie möglich zu organisieren, sei auch ein großes Anliegen des Teams, betont Wiedemann. „Toll wäre, wenn Studierende, etwa im Rahmen einer Masterarbeit, uns bei der Entwicklung von Strategien unterstützen würden.“

Und dann gibt es auch wieder die Regiobühne im Festival-Biergarten, auf der regionale Bands und Newcomer die Besucher bei freiem Eintritt auf die Abendveranstaltungen einstimmen. „Die Nachfrage und die Lust der Bands aufzutreten, ist groß. Wir haben diesmal besonders darauf geachtet, dass Regiobühnen- und Abendprogramm gut zusammenpassen“, sagt Kuratorin Daniela Vathke.

Der Vorverkauf für das Festival beginnt am 4. Mai ausschließlich unter kulturimzelt.de oder Telefon (0531) 2801818.