Braunschweigs. Dariusch Yazdkhasti inszeniert im Staatstheater Braunschweig Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ Das sagt der Regisseur im Vorfeld.

Erst im Rausgehen erzählt Dariusch Yazdkhasti seine ganz private Lebensgeschichte, und die geht so, dass man daraus am liebsten gleich einen Roman, vielleicht ein Stück mache würde: Der Großvater mütterlicherseits floh aus Ostpreußen übers frische Haff nach Kiel. Der Großvater väterlicherseits führte Karawanen durch die Wüsten des Iran. Mutter und Vater, der in Frankreich studiert hatte, lernten sich in Krefeld in der Textilproduktion kennen.

Dort wurde Yazdkhasti geboren, aber als er zwei Jahre alt war, ging es in den Iran. „Meine Mutter war dort eine schlecht integrierte Ausländerin, die mutig, aber fehlerhaft Persisch sprach und uns Kinder zur deutschen Sprache anhielt“, erzählt der Regisseur. Im Iran erlebte er die islamische Revolution, versteckte sich, wenn es zum Beten ging, weil er die Gebete nicht kannte, denn die eigene Familie war areligiös. „Aber ich wurde in der Schule zum treuen Khomeini-Anhänger erzogen. Ist schon merkwürdig, wenn man so eine Indoktrinierung selbst erlebt hat. Ich kann mir genau vorstellen, wie das heute bei Islamisten oder Neonazis läuft.“