Braunschweig. Das Braunschweiger Theater Grand Guignol erforscht im neuen Stück „Die obere Koje“ die Tragik des Startums.

Barfuß im Abendkleid singend vor der Bühne schlendernd, wirkt der Schauspieler Luis Lüps ein wenig wie der Travestiekünstler Georgette Dee. Im neu gegründeten Theater Grand Guignol im Lindenhof ist er wieder als Kasper gestartet, nur vom Nabel ab sichtbar wie eine Handpuppe. Und nach der Pause tritt er dann als ganzer Mensch unter uns, rückt den Zuschauern als Realität zu Leibe mit seiner ganzen biografischen Last, die hier aus der schillernden Persönlichkeit des Popstars Daniel Küblböck gewonnen wurde, ohne dass der Name explizit fällt.

„Die obere Koje“ heißt das neue Stück von Simon Paul Schneider. Das klingt nach einer bekannten Gruselschocker-Folge, und tatsächlich haben sich auf Kasper (Küblböcks) letzter Fahrt allerlei Gespenster mit eingenistet in seiner Kabine. Am Ende geht er über die Reling.