Braunschweig. . Die KZ-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch und Alt-Bundespräsident Joachim Gauck sprachen mit Schülern in Braunschweig.

Überlebt hat sie wegen ihres Cello-Spiels. Als Anita Lasker im KZ Auschwitz ankam, wurde sie während des Scherens und der Eintätowierung ihrer Häftlingsnummer gefragt, was sie bisher gemacht habe. „Ich spiele Cello“, sagte die 17-Jährige. „Und während ich das sagte, habe ich mir gedacht, wie kann man im KZ über Cello sprechen, das interessiert doch hier keinen.“ Aber es interessierte. Sie wurde Mitglied im Mädchenorchester von Auschwitz, das die Arbeitskolonnen begleitete und die Besuche von SS-Führern feierlich machte. Und das bewahrte sie vor der Gaskammer.

Anita Lasker-Wallfisch überlebte das KZ, auch die Endstation in Bergen-Belsen, wo die Engländer sie befreiten. „Wir saßen buchstäblich zwischen Leichen und konnten erst gar nicht kapieren, hier will uns niemand mehr töten“, erzählt sie in festem Ton während einer Diskussion mit Braunschweiger Schülern in der Dornse. Die 94-Jährige ist eine resolute Dame, die auf Alexanders Frage, was sie zu Hitler sagen würde, konstatiert: „Was soll ich dem sagen, ich würde ihn gleich erschlagen.“