Braunschweig. Das Städtische Museum Braunschweig zeigt beeindruckende Afrika-Bilder der Malerin Ruth Baumgarte.

Ihr Vater war der Schauspieler, Regisseur und spätere UFA-Verwaltungsdirektor Kurt Rupli, der in der Nazi-Zeit eher anbiedernde Filme über Nürnberg, Schlesien, Böhmen und Mähren drehte. Ruth Baumgarte, die wohl schon als junge Frau selbstbewusst und unangepasst daherkam, interessierte sich für fernere Welten. Sie studierte während der Kriegsjahre Malerei in Berlin und jobbte in einem Atelier für Zeichentrickfilme.

Bald nach der Kapitulation zog sie nach Bielefeld, wo sie erfolgreich als Grafikerin für Zeitschriften und als freischaffende Malerin arbeitete, und von dieser Basis aus immer wieder hinaus in die Welt, nach Skandinavien, in die USA, Persien und schließlich Afrika. Der unruhige, ausgebeutete, naturgewaltige, dynamische, zerrissene Kontinent faszinierte sie über alle Maßen. Um die 40 Mal sei sie dorthin gereist, erzählt ihr Sohn, der Galerist Alexander Baumgarte: nach Ägypten, Süd- und Ostafrika, tief ins Herz des Kontinents, stets für mehrere Wochen oder Monate, bis ins hohe Alter. „Sie ging direkt auf die Menschen zu und war völlig angstfrei“, sagt Baumgarte.