Braunschweig. . „Lustige-Witwe“-Regisseur Klaus Christian Schreiber inszeniert für das Staatstheater Verdis „Nabucco“ auf dem Braunschweiger Burgplatz.

Wie eine Ausgrabungsstätte sieht das Bühnenbild aus, das Ausstatterin Corinna Gassauer für Verdis Freiheits-Oper „Nabucco“ auf den Braunschweiger Burgplatz stellen will. Wüstensand bedeckt die Spielfläche, historische Priesterfiguren geben Ambiente für ein Spiel um Machtgier, Liebe und Rache aus alter Vorzeit.

Es geht um den babylonischen König Nabucco, der die Juden knechtet und verschleppt, sich selbst zum Gott ausruft und mit Wahnsinn geschlagen wird, bis er konvertiert. Seine Tochter Fenena ist zunächst Geisel der Juden, später Gattin Ismaeles, Neffe des Königs von Jerusalem. Den aber liebt auch Abigaille, die vermeintliche erstgeborene Tochter Nabuccos, die vorübergehend in Babylon die Macht an sich reißt. „Für mich ist sie wie ein Katalysator der Handlung“, sagt Klaus Christian Schreiber. Ihre Machenschaften zwingen die anderen dazu, sich zu positionieren. „Und mich interessiert auch der Wahnsinn des Nabucco, der eine Religion, die die Opferung seiner Tochter verlangt, abtut und sich einer neuen zuwendet, sie also menschlichem Urteil unterwirft.“