Braunschweig. Christian Jost präsentiert im Staatstheater Braunschweig seine orchestral erweiterte Fassung von Schumanns Lieder-Zyklus.

Robert Schumanns „Dichterliebe“ ist einer jener Liederzyklen, die in ihren oft kurzen Stimmungsaufnahmen aus Liebesfreud’ und -wehe bis heute gültige Gefühle beschreiben. Der Komponist Christian Jost bekennt sofort: „Es ist ein vollkommenes Werk.“ Und doch hat er eine eigene Fassung geschaffen, in der ein kleines Orchester den Sänger begleitet.

Ähnlich wie bei Hans Zenders Fassung von Schuberts „Winterreise“ steht die Frage im Raum, ob es das Werk denn nötig gehabt hat. „Ich habe es nötig gehabt“, betont Jost am Telefon. „Es ist eines meiner Schlüsselwerke geworden. Schumann stößt in seinen kurzen Liedern jeweils Türen auf zu Räumen, in die ich nun hineingeschritten bin.“ Er habe dringend den Wunsch gehabt, in den Stimmungen länger zu verweilen, die Schuman anreiße.