Braunschweig. . Eine Wanderausstellung im Braunschweigischen Landesmuseum zeigt, dass die Realität der HJ nicht dem offiziellen Bild entsprach.

Bis zum Beginn der Weltwirtschaftskrise im Herbst 1929 hatte die Hitlerjugend lediglich rund 2000 Mitglieder. Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht ergriffen, war sie durch aggressive Mitgliederwerbung und die Wahlerfolge der NSDAP mit gut 100.000 Mitgliedern bereits die größte Parteijugendorganisation in Deutschland. Ende 1939 zählte sie fast neun Millionen Mitglieder.

„Das rasante, durch Verordnungen und sozialen Druck forcierte Wachstum stellte die HJ auch vor Probleme: Es fehlte an vielem, vor allem an jugendlichen Führern und Unterkünften“, sagt der Historiker Dr. Martin Rüther vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln. Mehr als drei Jahre hat er für das Projekt „Jugend im Gleichschritt!? Die Hitlerjugend zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ geforscht. Ab Dienstag ist die Wanderausstellung im Braunschweigischen Landesmuseum zu sehen.