Wolfenbüttel. . Eine Austellung im Schlossmuseum erzählt anhand origineller Relikte die wechselvolle Geschichte der früheren Welfenresidenz.

Als Lessing im Mai 1770 seinen Dienst in der Wolfenbütteler Herzog-August-Bibliothek antrat, hauste er zunächst in bemerkenswerten Umständen. „Ich wohne in einem großen und verlassenen Schloss ganz allein…“, schrieb der Dichter damals.

Rund 15 Jahre zuvor hatten die Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel ihre Residenz nach Braunschweig verlegt. Die Bediensteten feierten den Umzug kräftig mit. Das legen zumindest Überbleibsel von Gelagen nahe, die man bei Sanierungsarbeiten fand: Keramikkrüge (zu derbe für Herrschaften), Damenschuhe, eine Zahnbürste, Rinder- und Hühnerknochen. Das Schlossmuseum zeigt sie ab heute in der Ausstellung „Schlossblicke“, die 900 Jahre Schloss-Historie Revue passieren lässt.