Köln. AnnenMayKantereit gelten als Retter der deutschen Popmusik. Trotz Hype haben sie versucht, unbefangen ein zweites Album machen.

Wenn man sich mit der Kölner Band AnnenMayKantereit an einen Tisch setzt, hat man schnell den Eindruck, einem netten Abend in einer WG-Küche beizuwohnen. Es geht um Freundinnen, eine USA-Reise, ein bisschen Politik. Am Ende kommt sogar eine Prise Jungshumor dazu, weil einer am Tisch über eine Start-up-Schnapsidee spricht, in der es, grob gesagt, um die Monetarisierung menschlicher Ausscheidungen geht. Kaum zu glauben, dass man es hier mit der außergewöhnlichsten deutsche Band der vergangenen Jahre zu tun hat.

Das Außergewöhnliche ist aber gerade, dass es das WG-Küchen-Gefühl bei AnnenMayKantereit noch gibt, auch musikalisch. Am Freitag, 7. Dezember, erscheint ihr neues Album „Schlagschatten“. Es macht relativ unverkrampft dort weiter, wo das Debüt „Alles Nix Konkretes“ 2016 aufgehört hat – mit deutschsprachiger Gitarrenmusik, in der einigermaßen geradlinig aber unpeinlich über Liebe, Erwachsenwerden und Erwachsensein gesungen wird.