Braunschweig. Der große Schauspielers Rolf Hoppe ist tot. Er war ein Meister deutscher Gemütswelten.

Eine unvergessliche Filmszene. Es geht darum, dass der Nazi-Gewaltige Hermann Göring seinen Günstling, den Schauspieler und Theaterintendanten Gustaf Gründgens, in die Schranken weist. In István Szabós Film „Mephisto“ wird daraus ein atemberaubendes Ringen zwischen den Schauspiel-Giganten Klaus Maria Brandauer als Gründgens und Rolf Hoppe als Göring.

Es ist Nacht in Berlin. Im Zentrum des leeren Olympiastadions der gehetzte Schauspieler, verfolgt von Scheinwerfern, deren blendend grellem Licht er nicht entfliehen kann. Dazu dröhnt die Stimme des damaligen preußischen Ministerpräsidenten. Der einst so leutselige Genießer und Kunstfreund erweist sich als dämonischer Exekutor der Macht. Der einst umschmeichelte Künstler: eine Ameise unter seinem Stiefel ohne den Hauch einer Chance zu entkommen.