Wolfenbüttel. In Wolfenbüttel gelang die Uraufführung von Florian Battermanns Theaterstück „Oskar Schindlers Liste“,eine wahre Geschichte im Zweiten Weltkrieg.

Etwas bang fuhr man in die ehrwürdige Lessingstadt. Florian Battermann, als Braunschweiger Theaterleiter und Regisseur vor allem für vermeintlich brüllkomische Bühnenflachware zuständig, hat sich als Autor und Mitveranstalter an eine harte, wahre Geschichte aus dem Dritten Reich gewagt: „Oskar Schindlers Liste“. Und das auch noch mit einem notorischen TV-Schönling aus der seichten Seifenabteilung als Hauptdarsteller. Konnte das gut gehen?

Es ging gut. Jedenfalls weitgehend. Und zwar gerade wegen des Schönlings. Stefan Bockelmann im eleganten Zweireiher mit Hut und fellbesetztem Mantel spielt von Anfang an mit erheblichem Charme das, was man früher einen Bonvivant nannte. Also einen Mann, der das gute Leben liebt. Den Champagner, die Frauen. Aber er ist auch ein Spieler, ein Hasardeur, der gerne blufft und blendet – und vor allem gern gewinnt.