Braunschweig. . Das Instrumental-Ensemble „Braunschweig Barock“ präsentierte in der Magnikirche sein neues Programm: eine musikalische Persienfahrt.

Vom Gottorfer Schloss in Holstein bis nach Isfahan sind es 5500 Kilometer. Man könnte zum Beispiel mit dem Auto hinfahren, regt Google Maps an. Auf der Route über Tschechien, Ungarn, Serbien, Bulgarien und die Türkei wäre man dann etwa 56 Stunden unterwegs. Im Jahr 1635, als Herzog Friedrich III. von Holstein-Gottorf eine Delegation in die damalige Hauptstadt des Reiches Persiens entsandte, um Handelsbeziehungen zu knüpfen, war die Reise ungleich beschwerlicher, dauerte mehrere Monate. Unter den 120 Abgesandten, die das lebensgefährliche Wagnis damals auf sich nahmen, waren auch sechs Hofmusiker Friedrichs. Welche Abenteuer sie auf dem Weg erlebt haben und wie die Reise ihr musikalisches Werk beeinflusst hat, erzählt das Ensemble „Braunschweig Barock“ in seinem neuen kurzweiligen Konzertprogramm „Orientalische Reise nach Isfahan“, das es am Samstagabend in der Magnikirche vorstellte.

Eingebettet in die Reisebeschreibungen des mitgereisten Sekretärs Olearius, der seine ausführlichen und bildreichen Berichte später veröffentlicht hat, spielten die vier Musiker von „Braunschweig Barock“ etwa ein Dutzend barocker Kammermusikstücke auf historischen Instrumenten. Henning Bundies, Violoncellist des Ensembles, trug einzelne Passagen aus Olearius‘ Journal vor und ergänzte sie um Wissenswertes und Humoriges. Die Texte und die Instrumentalstücke zeichneten den rund 50 Zuhörern ein wahrhaft plastisches Bild der Reise.