Braunschweig. Ein Symposium debattiert am 21. und 22. September, warum linke Kräfte die Novemberrevolution in der Region stärker prägten als andernorts im Reich.

Er war der erste Landesfürst im Deutschen Reich, der 1918 offiziell abdankte. Bereits am 8. November übergab der Braunschweiger Herzog Ernst August die Regierungsgeschäfte den Revolutionären – einen Tag bevor Philipp Scheidemann in Berlin die Republik ausrief. Anführer der aufständischen Arbeiter in Braunschweig war August Merges, ein kleinwüchsiger, aber charismatischer Funktionär, der schon vor 1914 dem linken Flügel der SPD angehörte und gegen den Krieg agitierte.

„Im Land Braunschweig waren linke Kräfte einflussreicher als fast überall sonst im Reich“, sagt der Politikwissenschaftler Bernd Rother von der Willy-Brandt-Stiftung, der sich intensiv mit der Geschichte der SPD in der Region beschäftigt hat. Bei einem Symposium, das sich am Wochenende der Novemberrevolution in Braunschweig widmet, wird er über Merges sprechen.