Braunschweig. . Im Staatstheater bringen Schauspieler und Tänzer Clemens Meyers Kultroman „Als wir träumten“ gemeinsam auf die Bühne. Am 15. September ist Premiere.

Anfang der 90er Jahre turnt die Leipziger Plattenbau-Clique von Danie, Rico, Mark und Pitbull auf den Trümmern einer zusammengebrochenen Welt herum. Die Regeln und Gewissheiten ihrer Kindheit gelten nichts mehr, Autoritäten sind zu Lügnern oder Witzfiguren verkommen. Die große Freiheit geht mit Haltlosigkeit einher, und die Heranwachsenden testen die Grenzen der neuen Welt mit Drogen, Diebstählen, Alkohol und Gewalt aus. Das ist das Setting von Clemens Meyers Roman „Als wir träumten“, der Mitte der 2000er Jahre für Furore sorgte und jüngst von Andreas Dresen verfilmt wurde.

Wie setzt man diese atmosphärisch dichte Collage mit ihren heftigen Gewaltausbrüchen auf der Bühne um? Jörg Wesemüller, Leiter des Jungen Schauspiels am Staatstheater, hat sich für eine Kooperation mit Tanzdirektor Gregor Zöllig entschieden. Vier Schauspieler und drei Tänzer agieren zusammen. „Ich glaube, das ist eine tolle Idee, um die intensive Körperlichkeit der Geschichte rüberzubringen. Unglaublich, was für Stunts Hakan beispielsweise draufhat“, sagt Johannes Kienast mit Blick auf Tänzer Hakan Sonakalan, der in einer Probenpause entspannt neben ihm auf dem Sofa sitzt. „Wir hatten intensive Proben. Ich habe sieben Kilo abgenommen. Ich glaube, ich war noch nie so fit.“