Braunschweig. Till Brönner und Dieter Ilg brillieren als Zwei-Mann-Band bei „Kultur im Zelt“. Mit dezenter elektronischer Hilfe bieten sie Experimentelles und Zartes.

„…und nun freuen Sie sich auf einen Abend mit Till Brönner“. Hier fehlt etwas, beziehungsweise einer. Eine uncharmante Ankündigung des Jazz-Duos durch die Begrüßungsdame auf der Bühne des restlos ausverkauften Jazzabends bei „Kultur im Zelt“. Denn der Bassist Dieter Ilg greift Brönners künstlerische Ideen auf, verarbeitet sie kongenial, setzt Impulse. Einer kann nicht ohne den Anderen. Zumindest an diesem Abend.

Mit „Nightfall“, so der Titel ihres Konzerts und ihres gemeinsamen Albums, wandeln sie im mystischen Zwielicht zwischen Hell und Dunkel. Brönners Flügelhorn taucht geisterhaft und piano aus der Tiefe des Raumes auf, sanft, wärmend. Mit satter Fülle haucht sich der sonor vibrierende Ton wie beiläufig in die Ohren. Ilg streichelt seinen Bass, aufmerksam Brönners Themen variierend. Kein virtuoses Vorzeigen komplizierter Tonfolgen. Stattdessen tröstlich ausgebreitet Abendstimmung. Zum Träumen. Unaufgeregt.