Jentsch schrieb einst über das Unheimliche. Seine Theorie erklärt auch, warum uns Roboter suspekt werden können.

Wie Künstliche Intelligenz arbeitet, erscheint vielen Menschen rätselhaft. Kaum vorstellbar, wie sie große Datenmengen in Sekundenbruchteilen durchforsten kann. Das nachzuvollziehen ist schwierig. Und das, was man nicht versteht, macht Angst. Oder erzeugt zumindest Misstrauen.

Der Psychiater Ernst Jentsch schrieb einst einen Aufsatz über das Unheimliche, der auch in der Horrorfilm-Theorie Anklang gefunden hat. Das Unheimliche kann laut Jentsch entstehen, wenn ein anscheinend lebendiges Wesen einen unbeseelten Eindruck macht – oder umgekehrt ein lebloser Gegenstand eine Seele zu haben scheint. In der Geschichte des Horrorfilms sind solche Phänomene oft zu finden: Menschen, die ihre Seele an den Teufel verkaufen, oder Gegenstände wie beispielsweise Puppen, die lebendig werden.

Ähnlich verhält es sich womöglich, wenn wir Roboter auf der Bühne sehen, die Gespräche führen können und deren Mimik sehr nah an der des Menschen ist, ja, die selbst ihre Augenbrauen und einzelnen Gesichtsmuskeln bewegen können. Das ist einerseits wirklich beeindruckend. Aber irgendwie auch schwer zu erklären und… nun ja, eben auch echt ein bisschen unheimlich.