Mainz. . Aneke übt fleißig für einen anstehenden Wettbewerb.

Aneke rollt zusammen mit ihrem Vater eine große gelbe Turnmatte in der Turnhalle aus. Matthias Köste ist einer von mehreren Turntrainern in einem Verein in der Stadt Mainz. Dreimal pro Woche übt Aneke Turnen in der Halle, am Wochenende auch zu Hause. An diesem Tag will sie ihre Kür am Boden verbessern. Das ist ein wichtiger Teil des Wettbewerbs, der aus mehreren Übungen besteht.

Aber zuerst heißt es wie so oft: Runden laufen! Seit der ersten Klasse geht Aneke zum Turnen. Heute ist sie elf Jahre alt. Damit ihre Muskeln warm werden, hüpft Aneke mit gestreckten Armen die Matte auf und ab. Dann dehnt sie sich, etwa im Spagat. Danach übt sie einzelne Posen aus ihrer Kür: einen Spagatsprung zum Beispiel.

Aneke erzählt: „Immer wenn ich zum Beispiel einen Fuß nicht ganz strecke oder ein Bein, dann sagt ein Trainer: 'Streck dein Bein mehr!' Und dann versuche ich das gleich zu verbessern.“ Die Musik hat Aneke selbst ausgesucht und auch die Kür mit verschiedenen Tricks zusammen mit Trainern ausgedacht.

Am Anfang sitzt sie auf dem Boden. Die Arme hat sie über Kreuz gelegt, die Finger und Zehen streckt sie besonders. Als die Musik einsetzt, bewegt Aneke ihre Arme elegant nach hinten. Dann steht sie auf und zeigt akrobatische Tricks und tolle Sprünge. „Sehr schön!“, sagt Matthias Köste am Ende. „Die Zeit war auch super!“

Es geht nämlich nicht nur um Technik. Aneke muss auch nach genau 90 Sekunden mit der Musik fertig sein. Nur eine doppelte Drehung auf einem Bein sah ein bisschen schief aus. Das passiert, wenn Aneke nicht mit dem Gewicht über dem vorderen Fuß ist, erklärt Herr Köste. Er führt den Unterschied vor. Und zack, es klappt!

Bei Wettkämpfen zeigt Aneke auch Übungen am Schwebebalken, am Stufenbarren und am Sprungtisch. „Ich hab manchmal ein bisschen Angst vor Sprüngen“, sagt Aneke. „Der Tisch ist ja fast so groß wie ich!“ Herr Köste sagt deshalb: „Spring erst mal nur mit den Füßen drauf.“ Sie landet oben drauf. Dann dreht sie sich mit einem Salto vorwärts durch die Luft und landet auf der dicken Matte dahinter. Später traut sie sich, sich mit Hilfestellung vorwärts über den hohen Tisch zu überschlagen.

Bodenturnen mag die Elfjährige am liebsten: „Bei mir ist es so: Wenn ich meine Übung turne, dann kann ich alles vergessen und mich nur auf mich konzentrieren.“