Caracas. Warum sich in Venezuela zwei Männer um die Macht streiten.

Die Demonstranten tragen gelb-blau-rote Fahnen. Das sind die Farben des Landes Venezuela in Südamerika. So feiern sie ihren Präsidenten: Juan Guaidó. Doch nur ein Stück davon entfernt ziehen andere Demonstranten durch die Stadt. Auch sie tragen die Fahne von Venezuela und auch sie feiern ihren Präsidenten. Doch es ist ein anderer Mann: Nicolás Maduro.

Warum hat das Land zwei Präsidenten?

Viele Menschen sind unzufrieden mit dem alten Präsidenten Nicolás Maduro. „Viele Leute haben nicht genug zu essen“, sagt eine Expertin. Auch Medikamente fehlen. An der schlimmen Krise geben viele Venezolaner Nicolás Maduro die Schuld. Vor knapp zwei Wochen sagte dann der Politiker Juan Guaidó: Es kann so nicht weitergehen! Deswegen ernannte er sich selbst zum Übergangspräsidenten.

Welcher Präsident hat mehr Anhänger?

„Die Mehrheit der Venezolaner will einen Regierungswechsel“, sagt eine Expertin. Zwar hat Nicolás Maduro im vergangenen Jahr noch eine Präsidentenwahl gewonnen. Doch viele Leute meinen, dass diese Wahl nicht fair war. Davor gab es im Jahr 2015 eine Wahl, bei der das Parlament gewählt wurde. Dabei gewannen die politischen Gegner von Nicolás Maduro. Unter ihnen war Juan Guaidó. Er wurde Präsident des Parlaments – und nun will er die Regierung ablösen.

Wer ist jetzt der echte Präsident?

Die Regierung von Deutschland findet: erst einmal der Übergangspräsident Juan Guaidó. Auch andere Länder in Europa wie Frankreich, Spanien oder Großbritannien sehen das so. Doch Länder wie China und Russland stehen hinter dem alten Präsidenten.

Wie geht es weiter?

Der alte Präsident Nicolás Maduro mag seine Macht nicht abgeben. Er sagte: „Ich bin der wahre Präsident Venezuelas.“ Der Übergangspräsident Juan Guaidó und seine Unterstützer fordern aber Neuwahlen. Sie finden: In freien Wahlen sollten die Venezolaner entscheiden, wer ihr Präsident ist.