Berlin. 13 Mädchen, ein Ziel: die Rolle im Musical „Evita“ zu bekommen.

. Gleich geht es los! Gespannt warten 13 Mädchen hinter der Bühne des Admiralspalastes. Eine übt noch einmal den Liedtext, eine andere bekommt noch schnell ihre Zöpfe geflochten. Gleich öffnen sich die Türen zum großen Saal. Dann singt jedes Mädchen einzeln auf der Bühne vor. Sie alle haben ein Ziel: Sie wollen in dem Musical ,,Evita“ mitmachen.

Doch nur zwei der Mädchen können die Rolle bekommen. Deswegen haben die Musical-Macher dieses Casting organisiert. Das läuft so ähnlich ab wie die Auswahlverfahren im Fernsehen, etwa bei «The Voice of Germany» oder «The Voice Kids». Eine Jury entscheidet, wer am besten singt. Der Musical-Oberaufseher ist dafür sogar extra aus England in die deutsche Hauptstadt Berlin gereist.

Ehe es richtig losgeht, spielen alle zusammen ein Spiel. Das hilft gegen das Lampenfieber. Um sich für das Vorsingen einzustimmen, singen alle noch ein Lied. Schließlich ist der Zeitpunkt gekommen: Jedes Mädchen singt einzeln vor. Begleitet werden sie dabei nur von einem Klavier. Vor dem Casting haben alle Mädchen das Lied ,,Santa Evita“ gelernt. Der Text ist auf Englisch. Dieses Lied singen die Gewinnerinnen dann auch bei den echten Aufführungen.

Zu den Bewerberinnen gehört auch Chiara. Sie ist elf Jahre alt. Als sie dran ist, läuft sie die Stufen zur Bühne selbstbewusst hinauf. Ein Jurymitglied gibt den Einsatz zum Singen. Nach zwei Strophen ist Chiara fertig und die Jury bedankt sich. Hinterher erzählt sie, was sie dabei gefühlt hat: ,,Das ist schon aufregend, wie ein Kribbeln.“

Für Chiara war es nicht das erste Mal auf einer Bühne. In ihrer Freizeit tanzt sie in einem Kindermusical-Theater. Aber eine Gesangsrolle hatte sie noch nie! Ungefähr eine Woche hat sie das Lied geübt. Mit dem englischen Text hatte sie dabei keine Schwierigkeiten. ,,Englisch haben wir ja auch in der Schule“, erzählt sie. Am Ende des Tages haben alle 13 Mädchen ihr Bestes gegeben. Wer die Rolle bekommt, verrät die Jury an dem Tag noch nicht.

Erst später erfährt Chiara, dass sie nicht ,,Santa Evita“ singen darf. ,,Das war gar nicht schlimm“, sagt sie, nachdem sie das erfährt. Die anderen Mädchen hätten einfach mehr Übung im Singen gehabt als sie. Trotzdem durfte Chiara bei drei „Evita“-Aufführungen mitmachen.

«Ich hatte zwei kleine Rollen. Einmal als jemand, der herumläuft und betet. Und dann war ich noch ein Kind. Das hat alles sehr viel Spaß gemacht.»