Hamburg. Arbeiten in der Elphi: Thomas Sebescen ist Techniker des bekannten Konzerthauses.

Was für ein Klang! Viele Menschen schwärmen von der Elbphilharmonie in Hamburg. Etliche Musiker und Zuhörer waren schon in dem Konzerthaus und finden: Die Akustik, also der Klang, ist hier besonders gut. Dafür sorgen allerdings nicht nur das Gebäude und die Musiker – sondern auch mehrere Bühnentechniker. Einer von ihnen ist Thomas Sebescen. Seine Arbeit beginnt meist einige Stunden vor einem Konzert. „Wir bauen etwa Instrumente auf, kümmern uns um Licht und Ton und prüfen den Klang“, erklärt er und zeigt auf mehrere Lautsprecher. Die hängen für das Jazzkonzert an diesem Abend an langen Ketten und Querstreben unter der knapp 15 Meter hohen Decke.

„Wo die Lautsprecher hängen sollen, kann ich von hier unten steuern“, sagt der Techniker. Er hat ein elektronisches Stehpult mit Monitor und mehreren Hebeln vor sich. Sie sehen wie Joysticks für Computerspiele aus. Damit kann Thomas Sebescen etliche technische Besonderheiten in die richtige Position fahren – für den besten Klang im Saal.

„Die Musik soll an jedem der 2100 Sitzplätze genau gleich klingen“, sagt Thomas Sebescen. So hat es sich ein Fachmann gedacht, als er den Konzertsaal für die Elbphilharmonie plante. Auch deshalb hat der Raum keine normalen, glatten Wände. Sie sind mit wellenförmigen und löchrigen Gipsplatten verkleidet. Man kann teilweise einfach mit der Hand hindurchfassen.

„Dadurch wird der Schall der Musik auf besondere Weise wieder in den Saal zurückgeworfen“, erklärt Thomas Sebescen. Sein Kollege prüft gerade, ob der Klang wirklich überall gut sein wird. Er hat dazu Musik aufgedreht, geht durch die Sitzreihen – und ist noch nicht so ganz zufrieden. Er ruft herüber: „Fahr doch mal bitte alle Akustikbanner hoch.“

Thomas Sebescen drückt einige Knöpfe. Dann schieben sich weiße Wände aus dem Boden vor die löchrigen Platten. Dadurch ändert sich die Akustik im Raum. So etwas sei oft bei Konzerten sinnvoll, bei denen Lautsprecher zum Einsatz kämen, sagt Thomas Sebescen.

Der Techniker mag seinen Beruf, auch weil er so abwechslungsreich ist. Und weil der größte Teil seiner Arbeit oft getan ist, wenn ein Konzert anfängt. Dann darf Thomas Sebescen zuhören: „Fast jeden Abend treten andere Künstler auf“, sagt er. Dadurch hat er schon viel über viel Musik gelernt, die er zuvor gar nicht kannte. dpa