Berlin. Die Grundrisse von Häusern ändern sich mit den geänderten Bedürfnissen der Bewohner.

Das Innenleben der Wohnhäuser verändert sich zunehmend: Nahezu in jedem Neubau sind die Grundrisse inzwischen offen. Die Küche geht fließend ins Esszimmer über, und dieses geht fließend ins Wohnzimmer über. Es gibt keine trennenden Wände mehr. Die Sanitärbranche versucht seit Jahren, das zum Schlafzimmer offene Badezimmer anzubringen. Wie geht es weiter? Ein paar Ideen für künftige Bauherren zur Anpassung ihres Grundrisses an die neuesten Lebensgewohnheiten und Wohntrends.

1Wohnküche als Standard: Küche und Wohnzimmer sind im Neubau längst eine Einheit. Möbel- und Gerätehersteller haben das erkannt: Spülmaschinen, Waschmaschinen und Mixer werden zunehmend leiser. Die Küchenmöbel müssen im offenen Wohnraum anders werden, genauer gesagt, mit den Möbeln im Wohnraum korrespondieren. Statt drei Räumen für Essen, Kochen und Wohnen richtet man nun einen einzigen Bereich ein.

Die Funktion des ursprünglichen Wohnzimmers verändert sich dabei zunehmend, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie. Statt des einen Fernsehers, vor dem sich alle tummeln, gibt es nun flexibel einsetzbare Beamer, oder jedes Familienmitglied nutzt einen eigenen Computer oder ein Tablet für den Medienkonsum.

2Mehr Wohnraum: Gerade der Esstisch im großen Wohnraum gilt als Mittelpunkt des Familienlebens. Hier wird gegessen. Hier gibt es Krisengespräche, und hier schlagen auch viele ihr Homeoffice auf. Und hier breiten sich vor allem die Kinder aus. Hier wird gelernt, gebastelt und gespielt.

„Man versucht derzeit, diesem Möbel so viel Raum wie möglich einzuräumen, sogar in kleineren Häusern“, berichtet die Trendanalystin Gabriela Kaiser aus Landsberg am Lech.

3Größeres Bad, kleineres Schlafzimmer: Schaut man sich moderne Badezimmer-Werbung an, sieht man ein Spa. Die freistehende Badewanne, eine Dusche, die Wasserfälle im Regenwald simuliert, daneben die ausfahrbare Minisauna.

Die Experten würden dem Badezimmer mehr Platz im Haus einräumen. In den meisten Häusern sei es aktuell der kleinste Raum. Das Schlafzimmer hingegen habe mehr Platz, und das obwohl man nur das Bett wirklich nutze, so das Zukunftsinstitut. Es schlägt vor: „Eine Schlafecke würde es auch tun. Was wir brauchen, ist ein großes Badezimmer und ein großer Unterhaltungsbereich, das ist alles.“

4Lifestyle-Räume für Fitness: Auf einer Trend-Ausstellung der alle zwei Jahre stattfindenden Sanitärmesse ISH in Frankfurt am Main wurde 2017 ein Badezimmer mit Fitnessstudio gezeigt. Neben Badewanne und Waschbecken enthielt es auch ein Kneippbecken, ein Laufband, eine Sprossenwand, Hanteln, Ringe und einen Turnkasten. dpa