Lehre. Der Schulausschuss des Helmstedter Kreistages kritisiert den fehlenden Glasfaseranschluss der Oberschule in Lehre. Der Antrag kam zu spät.

„Wir als Schulausschuss erwarten, dass der Landkreis sich kümmert und die Oberschule in Lehre endlich einen Glasfaser-Anschluss erhält“, betonte Jens Hoppe (SPD), Vorsitzender des Schulausschusses des Kreistages, in Lehre. Der Schulausschuss hatte sich zuvor in der Oberschule, deren Träger der Landkreis ist, umgesehen und über den Sachstand der Digitalisierung informieren lassen.

Dazu hatte Antje Thomsen, Leiterin der Oberschule, mitgeteilt: „Die technische Infrastruktur inklusive Wlan in den Klassenräumen ist installiert. Doch können Schüler und Lehrerkollegium die vorhandenen unterschiedlichen Endgeräte nur sehr eingeschränkt nutzen, weil wir immer noch nicht an das Glasfasernetz angeschlossen sind.“

Antrag auf Glasfaser kam zu spät

Die Aussage warf Fragen nach den Gründen auf – auch weil das Unternehmen Deutsche Glasfaser (DG) in den Ortschaften der Gemeinde Lehre seit etwa zwei Jahren ein Glasfasernetz betreibt. Auf der Schulausschuss-Sitzung teilte eine Mitarbeiterin der Landkreisverwaltung dazu mit, dass diese vor etwa drei Jahren den Glasfaser-Anschluss beim Unternehmen beantragt habe.

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„Der Antrag für die Oberschule in Lehre ging erst nach Abschluss der Nachfragebündelung, die bis Ende Juli 2019 lief, bei uns ein. Somit konnte der Antrag nicht im ersten Bauabschnitt für die Gemeinde Lehre mit berücksichtigt werden“, teilte auf unsere Nachfrage der DG-Pressesprecher Dennis Slobodian mit. Und dieser erste Bauabschnitt sei trotz der längst verlegten Glasfaserleitungen noch nicht abgeschlossen. Nach der Verlegung der Leitungen sind an der Wiederherstellung der Oberflächen von Fußwegen und Straßen diverse Mängel angezeigt worden. Derzeit werden diese behoben. „Wenn das geschehen ist, dann werden die nachgeorderten Hausanschlüsse hergestellt. Für die Oberschule wollen wir aber versuchen, sehr zeitnah den Anschluss an das Glasfasernetz herzustellen“, betonte Slobodian.

Probleme bei der Materialbeschaffung

Insgesamt betrachtet geht es mit dem Thema Digitalisierung an den Schulen in Trägerschaft des Landkreises eher zögerlich voran. „Probleme bei der Materialbeschaffung verzögern die Ausstattung von Schulen mit IT-Infrastruktur“, teilte die Verwaltung mit. Einige Standorte seien abgearbeitet, in Kürze soll es in Schöningen an Gymnasium und Realschule weitergehen.

Bezahlt wird die digitale Infrastruktur mit Finanzmitteln aus dem Digitalpakt Schule, den Bund und Länder 2019 auf den Weg gebracht hatten. Für die 14 Schulen des Landkreises stehen 2,2 Millionen Euro zur Verfügung. Zur Ausstattung mit interaktiven Tafelsystemen teilte Thomas Wippich, Leiter des Geschäftsbereiches Schule der Kreisverwaltung, mit: „Bisher ist die Ausstattung unterschiedlich. Mit dem Geld aus dem Digitalpakt müssen wir prioritär die technische Infrastruktur herrichten. Sollte danach aus dem Budget noch Geld vorhanden sein, könnten wir dies auch in Endgeräte investieren.“