Helmstedt. Das Vorhaben des Landes gibt dem Bach im Landkreis Helmstedt seine natürliche Gestalt zurück.

Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) setzt die Renaturierung der Scheppau im Landkreis Helmstedt fort. Das teilte er am Freitag mit. Nachdem 2017 der erste Abschnitt östlich der gleichnamigen Ortschaft und im Januar des vorigen Jahres der Abschnitt bis Rotenkamp in einen natürlicheren Zustand versetzt wurden, geht es im August weiter. Im Fokus: der Gewässerabschnitt zwischen Rieseberg und Autobahn 2. Dabei erhält der stark begradigte, naturferne und strukturarme Bach seine natürliche Gestalt zurück.

Erfahrungen fließen in dritten Akt ein

„Bei den Planungen für den dritten Akt der Renaturierung konnte auf die gewonnenen Erfahrungen der ersten beiden Umsetzungsstufen zurückgegriffen werden“, berichtet Projektleiterin Silke Seemann vom NLWKN in Braunschweig. Wie in den vorigen Abschnitten soll der begradigte Verlauf der Scheppau dabei auf einem etwa 1400 Meter langen Abschnitt mit Kies und Totholz strukturell aufgewertet werden. „Wir werden schrittweise einen mäandrierenden Gewässerverlauf erschaffen und wieder eigendynamische Prozesse rund um die Scheppau ermöglichen“, sagt Seemann. Zusätzlich soll im Bereich des Waldgebiets Sundern eine am historischen Verlauf der Scheppau orientierte Laufänderung hergestellt werden. Die Niedersächsischen Landesforsten stellen dafür Waldflächen zur Verfügung. Auf landeseigene Naturschutzflächen wird durch die Anlage von Senken im Grünland und durch das Pflanzen von standorttypischen Gehölzen auch die Aue in das Vorhaben einbezogen. Intensive Unterstützung erhält das Projekt durch den Unterhaltungsverband Schunter.

Scheppau ist Prioritätsgewässer

Als Nebengewässer der Schunter im Einzugsbereich der Oker gilt die Scheppau als ein Prioritätsgewässer der Wasserrahmenrichtlinie. Sie wird deshalb im Zuge des niedersächsischen Aktionsprogramms Gewässerlandschaften in vier Abschnitten ökologisch aufgewertet. Die bevorstehenden Arbeiten am dritten Bauabschnitt sollen am 15. August beginnen und rund sechs Wochen dauern. Das Vorhaben wird vollständig über das Programm zur Förderung der Entwicklung im ländlichen Raum Niedersachsen und Bremen 2014 bis 2020 (PFEIL) finanziert. Es dient der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in der Region, heißt es.