Braunschweig. In der Nacht ist ein Mann aus dem psychiatrischen Vollzug geflohen. In Braunschweig hielt er die Polizei auf Trab und schafft es bis Peine.

Aus dem Maßregelvollzug des Awo-Psychiatriezentrums in Königslutter ist am Mittwoch ein 25-jähriger Mann entflohen. Das Klinikpersonal bemerkte sein Fehlen um 3.45 Uhr. Weil unklar war, ob der Mann gefährlich sein könnte und wie er sich fortbewegt, leitete die Polizei regionsweit eine Großfahndung ein und warnte Autofahrer per Rundfunkdurchsage davor, Anhalter mitzunehmen.

Wie unsere Redaktion erfuhr, konnte der Mann am frühen Morgen unbemerkt von Königslutter nach Helmstedt gelangen und am dortigen Bahnhof in den ersten Zug nach Braunschweig steigen. Dort bemerkte ihn ein Zugbegleiter, als er sich in einer Toilettenkabine versteckte und alarmierte die Polizei. Am Hauptbahnhof Braunschweig sollte er schließlich von der Polizei in Empfang genommen und umstellt werden. Weil offensichtlich unklar war, aus welchem Waggon er ausstieg, konnte der Mann auch in Braunschweig nicht festgenommen werden: Bekleidet mit weißen Shorts und Badelatschen überrannte der nach Zeugenberichten gut zwei Meter große Mann die Beamten und floh weiter.

Flucht nach Peine

Unklar ist nach Angaben der Polizei, wie er es dann von Braunschweig nach Peine schaffen konnte. Da ihn Zeugen jedoch auch in Peine am Bahnhof gesehen haben, nahm er vermutlich erneut die Bahn. Die Polizei verstärkte die Fahndung, setzte dafür einen Hubschrauber ein, auch die Bundespolizei war im Einsatz. Um 7.18 Uhr wurde er in der Peiner Innenstadt erkannt. Um 9.12 Uhr ließ er sich widerstandslos festnehmen und wurde in den Maßregelvollzug zurückgeführt.