Schöningen. Das Schöninger Forschungsmuseum bietet am Sonntag Online-Führungen an. Die Anmeldung ist bis 14. Mai möglich. Das Museum kann auch besucht werden.

Führungen durch die virtuelle Ausstellung des Forschungsmuseums Schöningen werden laut einer Mitteilung am Internationalen Museumstag am Sonntag, 16. Mai, angeboten. Laut Landesamt für Denkmalpflege bietet das Team des Forschungsmuseums diese Online-Führungen erstmals an.

Zum 44. Mal findet in diesem Jahr der Internationale Museumstag statt. Ziel sei es, auf die thematische Vielfalt der mehr als 6500 Museen in Deutschland sowie der Museen weltweit aufmerksam zu machen. Unter dem Motto „Museen digital und analog entdecken“ öffnen sie ihre Türen dieses Jahr auch virtuell und bieten besondere Events an.

Dauerausstellung seit Frühjahr virtuell verfügbar

Das Forschungsmuseum Schöningen lädt Besucherinnen und Besucher anlässlich des Aktionstages erstmals zu Online-Führungen in seine seit dem Frühjahr virtuell verfügbare Dauerausstellung ein.

Museumsdirektor Henning Haßmann präsentiert um 11 Uhr unter dem Titel „Die Nadel im Heuhaufen. Von der Entdeckung einer archäologischen Weltsensation“ die Fundgeschichte der weltberühmten Schöninger Speere: Vor 300.000 Jahren sind die ersten Menschen durch Norddeutschland gestreift. Sie haben Tiere gejagt und Beeren gesammelt. Sie hatten hölzerne Jagdwaffen und scharfe Feuersteinwerkzeuge. Wie ist es möglich, dass ein solcher Jagdplatz Jahrhunderttausende und mehrere Eiszeiten mit ihrer dramatischen Landschaftsveränderung so perfekt überdauert hat, dass man sogar Bewegungsmuster unserer fernen Vorfahren erkennen kann?

Fleischfresser am See und Säbelzahnkatzen

Ausstellungsleiterin Jana Hugler und der niederländische Archäozoologe Ivo Verheijen stellen dem Publikum ab 16 Uhr „Fleischfresser am See vor 300.000 Jahren“ vor: Die Schöninger Speere waren in der Wissenschaft die Antwort auf die alte Debatte, ob Menschen 300.000 Jahre aktive Jäger oder Aasfresser waren. Obwohl sie in Schöningen in erster Linie Jäger waren, ist auch klar, dass sie ihre Umwelt und Nahrungsressourcen mit großen Fleischfressern wie Wölfen, Löwen und Säbelzahnkatzen teilten. Ivo Verheijen zeigt in seiner Führung, was die Funde uns über die Beziehung zwischen Menschen und Fleischfressern erzählen können.

Die Online-Führungen finden über das Videokonferenzsystem Webex statt. Interessierte können sich bis Freitag, 14. Mai, 19 Uhr, unter der Adresse forschungsmuseum-schoeningen@nld.niedersachsen.de anmelden und erhalten dann einen Einladungslink. Das Angebot ist kostenlos. Die Teilnehmendenzahl ist auf 20 Personen pro Führung begrenzt.

Auch „analoger Ausflug“ am Internationalen Museumstag möglich

Das Forschungsmuseum ist mit seiner aktuellen Sonderausstellung „Sielmann! Entdecke die Wildnis“ auch für einen analogen Ausflug am Internationalen Museumstag weiter geöffnet. Um den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen, müssen Besucherinnen und Besucher entweder ein Online-Ticket für ein bestimmtes Zeitfenster buchen oder sich während der Öffnungszeiten unter (05352) 9091118 anmelden und vor Ort ihren Kontakt hinterlassen. Der Besuch ist nur mit negativem Testnachweis oder dem Nachweis einer vollständigen Impfung oder Genesung möglich; ausgenommen sind Kinder unter 14 Jahren. Der Einlass ist auf ein Intervall von 30 Minuten beschränkt, aber die Verweildauer im Museum unbegrenzt. Darüber hinaus gelten die allgemeinen Bestimmungen zu Gruppengrößen und Hygienemaßnahmen.

Online-Führungen zum Internationalen Museumstag:

Sonntag, 16. Mai, 11 Uhr: Dr. Henning Haßmann: Die Nadel im Heuhaufen. Von der Entdeckung einer archäologischen Weltsensation

Sonntag, 16. Mai, 16 Uhr: Jana Hugler und Ivo Verheijen: Fleischfresser am See vor 300.000 Jahren