Grasleben. Die Reaktivierung einer alten BKB-Leitung verzögert sich wegen mehrerer Rohrbrüche durch Korrosionsschäden.

Für Ende des Jahres 2020 hatte Stefan Schmidt, Geschäftsführer des Wasserverbandes Vorsfelde, weicheres Wasser für die Orte Grasleben und Mariental angekündigt. Daraus wird vorerst nichts, wie er nun gegenüber der Samtgemeinde Grasleben mitteilte.

In einer schriftlichen Stellungnahme äußert sich laut einer Mitteilung der Geschäftsführer gegenüber der Samtgemeinde so: „Die Arbeiten zur Erkundung und streckenweisen Inbetriebnahme der BKB-Leitung haben Ende 2018 begonnen. Hierbei ist darauf hinzuweisen, dass die Inbetriebnahme der gesamten Versorgungsachse aus betriebswirtschaftlichen und -technischen Gründen nur schrittweise erfolgen kann. Ursache hierfür ist im Wesentlichen, dass erkannte Schwachstellen an der BKB-Leitung nur abschnittsweise behoben werden können.

Ursache für Schäden ist die mangelhaft ausgeführte Rohrummantelung

Konkret kam es zuletzt zu mehreren Rohrbrüchen durch Korrosionsschäden in der Gemeinde Rennau, deren Ursache auf eine seinerzeit mangelhaft ausgeführte Rohrummantelung zurückzuführen war. Hier müssen aktuell im Frühjahr 2021 400 Meter Rohrleitung komplett erneuert werden. Darüber hinaus mussten beziehungsweise müssen Streckenabschnitte über mehrere Kilometer umgelegt werden und hierfür die Genehmigung der Eigentümer eingeholt werden.“

Das Vorhaben, so Schmidt, solle so schnell und so kostengünstig wie möglich fortgeführt werden. Wann genau es geschafft ist, könne aktuell aber nicht gesagt werden.

Plan ist Reparatur der Leitung noch in diesem Jahr

Samtgemeindebürgermeister Gero Janze zeigte sich über die Verzögerung enttäuscht. Gleichwohl könne er die Begründung des Wasserverbandes nachvollziehen. Es liege laut Janze auf der Hand, dass die Reaktivierung einer 80 Jahre alten Leitung nicht ohne Schwierigkeiten zu erledigen sei, „dennoch habe ich natürlich den Wunsch, dass das Vorhaben nun zeitnah zu einem Ergebnis kommt.“ Im Graslebener Rathaus hoffe man auf eine Fertigstellung im Jahr 2021, wobei eine Umsetzung aufgrund der bisherigen Investitionen definitiv garantiert werde.

Zum Hintergrund: Vorgesehen ist, die 1943 verlegte und seit langer Zeit stillgelegte Fernleitung der ehemaligen Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke AG (BKB) vom Mittellandkanal in Vorsfelde zum ehemaligen Kraftwerk Offleben auf dem etwa 15 Kilometer langen Trassenabschnitt von Nordsteimke nach Rennau zu reaktivieren.

Hartes Wasser wird im Wasserbehälter Mariental mit weichem Wasser gemischt

Über Rottorf wird das Wasser weiter nach Mariental geleitet (weitere vier Kilometer). Hierdurch soll acht Grad „weiches“ Trinkwasser im Wasserbehälter Mariental mit 30 Grad „hartem“ Brunnenwasser des Wasserwerkes Mariental auf etwa 16 Grad Härte vermischt werden. Die Kosten für die Maßnahme werden auf das gesamte Versorgungsgebiet des Wasserverbandes aufgeteilt und die Einwohner der Samtgemeinde Grasleben somit nicht übermäßig belastet.