Grasleben. Die Amtszeit von Graslebens Samtgemeindebürgermeister Gero Janze (CDU) endet am 15. Juli.

Ob er seine Arbeit im Rathaus fortsetzen kann, darüber entscheiden die Wählerinnen und Wähler aus der Samtgemeinde am Sonntag, 26. April. Offiziell gibt es bislang keinen Herausforderer für Janze, der wieder antreten wird. Die neue Amtszeit des Samtgemeindebürgermeisters wird sich über sechs Jahre erstrecken, und zwar bis zur übernächsten Kommunalwahl im Jahr 2026.

„Bis zum 9. März um 18 Uhr können Wahlvorschläge eingereicht werden“, erläutert Jens von Känel von der Samtgemeindeverwaltung. „Entsprechende Antragsformulare erhalten interessierte Bewerber im Rathaus.“ Der Wahlausschuss, so von Känel weiter, werde am Dienstag, 10. März, um 18.30 Uhr tagen und über die Zulassung der eingegangen Wahlvorschläge entscheiden.

Ob die SPD, die derzeit weder im Samtgemeinderat noch im Gemeinderat Grasleben über ein Mandat verfügt, die Bürgermeisterwahl Ende April zum Anlass nimmt, mit einem eigenen Kandidaten oder einer Kandidatin einen politischen Comeback-Versuch zu starten, gehört zu den spannenden Fragen in diesen Tagen.

Karin Siemann, die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Grasleben, hielt sich auf unsere Anfrage hin noch bedeckt. „Einen Kandidaten der SPD Grasleben für die Samtgemeinde-Bürgermeisterwahl kann ich zurzeit noch nicht namentlich nennen“, teilte Siemann in einer E-Mail mit. „Wir sind in der Findungsphase und werden am 14. Februar in der Mitgliederversammlung unser Ergebnis mitteilen.“ Ganz sicher, erklärte Siemann, sei die Aufstellung einer SPD-Liste zur Kommunalwahl 2021, um wieder aktiv im Gemeinderat mitarbeiten zu können.

Gero Janze ist im Juli 2012 an die Spitze der Samtgemeinde gewählt worden. Damals gab es vier Bewerber um das Amt: Neben dem damals parteilosen, aber bereits von der CDU unterstützten Janze traten Marcel Luckstein (SPD), Torsten Koch (Bündnis 90 / Grüne) und Frank Feilhaber (Einzelbewerber) an. Janze kam auf 41,3 Prozent der gültigen Stimmen, sein schärfster Konkurrent Marcel Luckstein auf 33,3 Prozent.

Die CDU in Grasleben hatte sich bereits im Oktober 2019 nachdrücklich für eine erneute Kandidatur Janzes ausgesprochen. Sollte der 39-Jährige der einzige Bewerber sein, der sich dem Wählervotum stellt, dann müsste er lediglich mehr Ja- als Nein-Stimmen auf sich vereinigen, um für weitere sechs Jahre im Amt zu bleiben.

Vorsitzende Sabine Stabrey von der Fraktion Bürgerliste im Samtgemeinderat ist am Montag wegen beruflicher Verpflichtungen für eine Stellungnahme in Sachen Kandidatenaufstellung oder Kandidatenunterstützung nicht zu erreichen gewesen – wir reichen diese Information nach.

Die rund 3870 Wahlberechtigten in der Samtgemeinde Grasleben werden am Sonntag, 26. April, von 8 bis 18 Uhr ihre Stimme abgeben können. Sollte es zu einer Stichwahl unter mehreren Bewerbern kommen, dann würde sie am Sonntag, 10. Mai, stattfinden.

„Die Wahlbenachrichtigungen werden den Wählern bis spätestens 5. April zugehen“, kündigt Jens von Känel an. In der Samtgemeinde werde es sieben Wahllokale geben, zwei in Grasleben und je eines in Mariental, Querenhorst, Ahmstorf, Rennau und Rottorf. „Alle Wahllokale werden mit sieben Wahlhelfern besetzt sein“, so von Känel. Der Beginn der Briefwahl sei spätestens für den 9. April vorgesehen.

Sogar zu den Kosten der Bürgermeisterwahl kann von Känel Angaben machen. „Sie werden sich auf etwa 6.800 Euro belaufen. In diesen Kosten sind die Erfrischungsgelder für die Wahlhelfer und Wahlausschussmitglieder, die Stimmzettel und Umschläge sowie der Druck der Wahlbenachrichtigungen enthalten.“ Der größte Kostenfaktor sei das Porto, so von Känel. Das Verwaltungsgericht Köln habe rechtskräftig geurteilt, dass die Konditionen der so genannten Dialogpost nur noch für den Werbeversand genutzt werden dürften. Seit Jahresbeginn 2020 könnten Wahlbenachrichtigungen und Briefwahlunterlagen nur noch als „Normalpost“ verschickt werden. „Auch unter Berücksichtigung von Teilleistungsrabatten der Deutschen Post ist der Versand von Wahlbenachrichtigungen leider deutlich teurer geworden“, erläutert von Känel.