Helmstedt. Spektakuläre Veränderung in Helmstedts Gastro-Szene: Gastwirt Markus Suchand zieht mit seinem „EQ“ von der Kornstraße an den Sternberger Teich.

Das wird viele Helmstedter aufhorchen lassen: Das vor sechs Jahren in einem ehemaligen Kiosk am Sternberger Teich eröffnete Restaurant „auf’m Teich“ schließt seine Pforten zum Jahresende. Markus Suchand, seit 14 Jahren als Gastronom in der Kornstraße aktiv und Erneuerer der jahrelang geschlossenen Traditionsgaststätte „Eku“ (umbenannt in „EQ“), nutzt die Gunst der Stunde und zieht zum 1. Januar 2020 um an den Sternberger Teich.

Wie es dazu gekommen ist, erläuterten die Beteiligten bei einem Pressegespräch am Freitag. Zum einen sei es nicht mehr möglich, geeignetes Personal zu finden, sagte Thomas Knigge vom „auf’m Teich“ zu den Gründen für die Aufgabe des Restaurants. Zum anderen führe dies zwangsläufig zu einer immer höheren Arbeitszeitbelastung oder zu der Notwendigkeit, das Restaurant an mehreren Tagen in der Woche schließen zu müssen. Beides sei kontraproduktiv und auf Dauer nicht durchzuhalten, zumal er und seine Partnerin Kerstin Knigge auch noch anderen beruflichen Pflichten nachkommen müssten, so Knigge. Es sei nichts anderes übrig geblieben, als das Restaurant zu schließen, das bewusst auf ein höherpreisiges Qualitätsangebot gesetzt habe. „Dieses Konzept lässt sich mit den vorhandenen Personalressourcen nicht aufrecht erhalten“, erklärte Knigge.

Bürgermeister Wittich Schobert bedauerte diesen Schritt, weil Helmstedt damit einen wichtigen Baustein der Speisegastronomie verliere, zumal im dünn besetzten Qualitätssegment. Ein Trost sei, dass es am Standort Sternberger Teich weitergehe.

Markus Suchand stellte seine Pläne am Freitag kurz vor und er äußerte sich auch zu dem Weggang aus der unmittelbaren Innenstadt. „Es ist nicht einschätzbar, wie es für mich als Mieter in dem Gebäude in der Kornstraße weitergeht“, sagte Suchand und verwies auf dringend erforderliche bauliche Renovierungsarbeiten, die jedoch nicht absehbar seien. Er habe also reagieren müssen.

Am Sternberger Teich will der Gastronom nicht nur seinem Stammpublikum aus der Kornstraße ein „Zuhause“ bieten. Er will sich mit dem EQ am Wasser zusätzliche Kundenkreise erschließen und denkt dabei auch an Touristen. Die Wasserfläche will er nutzen für einen Bootsbetrieb und auch für Events wie Spaß-Regatten. Außerdem könnte die zum Gaststätten-Areal gehörige Uferzone mittelfristig womöglich in eine „Strandzone“ verwandelt werden, mit Beach-Bar. Das Speiseangebot im neuen EQ werde sich allerdings auf Snacks beschränken.

Bürgermeister Schobert sicherte die Unterstützung der Stadt zu, die den Sternberger Teich gepachtet hat. Den Einsatz von Tret- oder Paddelbooten könne die Verwaltung problemlos genehmigen. „Wir werden auch schauen, ob es geeignete Fördertöpfe für solche Investitionen gibt.“