Helmstedt. . Timothy Phillips bereist alle Länder, die bis zum Ende des Kalten Kriegs Teil des Eisernen Vorhangs waren. Helmstedt ist eine wichtige Station.

Dieser englische Beamte passt so gar nicht in das Schema eines überkorrekten, zugeknöpften Herrn aus London. Timothy Phillips will bei seiner Reise quer durch Europa über Grenzen gehen. Nationale Grenzen, überwundene, neu gezogene und eigene. Drei Monate will er sich Zeit nehmen für eine Tour, die ihn von Norwegen über Deutschland, Tschechien, Slowakei schließlich bis nach Aserbaidschan führt. Entlang der Nahtstelle, wo sich einst die Nato-Staaten und Länder des Warschauer Pakts hochbewaffnet direkt gegenüberstanden.

Unterwegs ist er mit einem Leihwagen, per Bahn oder auch zu Fuß. Drei Tage war der 41-Jährige auf seiner Reise nun zu Gast in Helmstedt. Und das hat folgenden Grund: Timothy Phillips schreibt auch Bücher. Von seinem Verlag hat er das Okay bekommen, zu dokumentieren, was 30 Jahre nach dem Mauerfall und der Überwindung der deutschen und europäischen Teilung bei den Menschen an Erinnerung hängen geblieben ist, wie sie heute über die strategische Lage in Europa denken und wo sich gegebenenfalls neue Schranken auftun. Helmstedt ist aufgrund der früheren Grenzübergangsstelle und des Checkpoints Alpha der Alliierten einer der Hotspots seiner Reise.