Mariental. Leonie Bartsch engagiert sich für Kinder in Afrika. Ein dreiviertel Jahr nach dem Gemeinsam-Preis 2018 steht für die 22-Jährige die nächste Reise an.

Ihr Herz schlägt für Afrika. Schon in jungen Jahren wollte Leonie Bartsch nach Afrika. So oft es geht, fliegt sie auf den anderen Kontinent. Sie trägt ihn als Kette um den Hals. Ein Land hat es ihr ganz besonders angetan: Ghana.

Im September 2014 ist die 22-Jährige zum ersten Mal in das Land im Westen Afrikas gereist. Damals mit einer Organisation, über die sie als freiwillige Helferin an einer Schule arbeitete. Schon als sie nach vier Monaten in den Flieger zurück nach Deutschland stieg, hatte sie nur einen Gedanken: Möglichst schnell wieder zurück nach Ghana zu fliegen – bereits einen Monat später war es soweit.

Während ihrer Reisen hat sie gute Freunde gefunden. Einer davon hat in einem Dorf in der Nähe der Hauptstadt Accra eine Organisation gegründet, die „Bilemi Foundation“, die es Kindern dort unter anderem ermöglicht, zur Schule zu gehen. Leonie Bartsch zögerte nicht lange: Sie organisierte Spendenaktionen und sammelte Geld für Schulmaterialien und medizinische Versorgung der Kinder. Dafür zeichneten unserer Leser die 22-Jährige im Mai 2018 mit dem 3. Preis beim Gemeinsam-Preis aus.

„Damit hatte ich nicht gerechnet“, sagt Preisträgerin. „Es war sehr schön, zu sehen, dass viele Menschen es toll finden, was ich mache. Mir haben viele Menschen geschrieben, die ich gar nicht kenne, und auch gespendet.“ Mit den Spenden und ihrem Preisgeld konnte sie weitere Projekte der Organisation unterstützen, freut sie sich.

Seitdem war Leonie Bartsch noch nicht wieder in Ghana. Sie schloss 2018 ihre Ausbildung ab und startete ihr Tourismusmanagement-Studium in Wernigerode – da blieb zu wenig Zeit zum Reisen. Mit ihrem Bekannten aus der Organisation telefoniert sie dafür zwei- bis dreimal in der Woche, erkundigt sich regelmäßig, wie es den Kindern geht. Und im Februar steht endlich die langersehnte nächste Reise nach Afrika an. „Darauf freue ich mich schon sehr dolle!“, sagt die 22-Jährige.

Im Februar steht für Leonie Bartsch die nächste Reise nach Ghana an.
Im Februar steht für Leonie Bartsch die nächste Reise nach Ghana an. © Friederike Noske

Auch nach dem Gemeinsam-Preis hat sie weiterhin ununterbrochen Spenden gesammelt. Damit sollen als nächstes Krankenversicherungen zwei Jahre lang für die Kinder der Organisation finanziert werden. Mit dem Restgeld will sie außerdem gemeinsam mit den Kindern und den Dorfbewohnern die Schule streichen.

Was begeistert die 22-Jährige so sehr an dem Land? „Ich kann es gar nicht so genau sagen“, versucht sie zu erklären: „Die Menschen dort sind sehr herzlich. Bei ihnen steht einfach glücklich zu sein im Mittelpunkt.“ Zu Beginn ihres ersten Besuchs sei sie zuerst etwas überfordert gewesen mit der neuen Kultur und der Mentalität der Menschen dort. „Aber seitdem ging es mir nie mehr schlecht, wenn ich da war. Ich fühle mich dort wohl“, sagt die Marientalerin und fügt hinzu: „Das können viele nicht nachvollziehen, bis sie selbst einmal dagewesen sind.“