Helmstedt. Eine Drückjagd mit mehr als 100 Teilnehmern, 60 Waffen und einem Toten hat die Polizei lange beschäftigt. Jetzt stehen zwei Verdächtige fest.

Unter dem Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung stehen zwei Teilnehmer einer Privatjagd am Harzrand nahe Ballenstedt (Sachsen-Anhalt), bei der Ende Oktober 2017 ein 81-jähriger Jäger aus dem Kreis Helmstedt getötet worden war (wir berichteten). Die Leiche des 81-Jährigen war nach Beendigung der Jagd mit einer Schusswunde am Kopf aufgefunden worden, direkt neben einem Hochsitz.

Die sehr aufwendigen und schwierigen Ermittlungen hätten im Ergebnis zu zwei Personen geführt, gegen die ein Anfangsverdacht bestehe, erklärte am Freitag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Halberstadt auf Anfrage unserer Zeitung. „Diesen beiden Personen wird zunächst die Möglichkeit des rechtlichen Gehörs gewährt“, sagte der Sprecher zum Stand des Verfahrens. Mehr lasse sich im Moment nicht sagen.

Der Sprecher verwies darauf, dass die Ermittler sehr viel Zeit hätten investieren müssen, um die Ereignisse am Tag des tödlichen Vorfalls zu rekonstruieren. Etwa 100 Jäger und Treiber sind nach Recherchen unserer Zeitung an der Drückjagd beteiligt gewesen. Mehr als 60 Waffen stellte die Polizei sicher. Das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt untersuchte sie ballistisch und fertigte Gutachten an.