Schöningen. Drei Lehrerinnen der Eichendorffschule haben bei einer Fortbildung in Griechenland wertvolle Anregungen erhalten.

Vielfalt prägt unsere Gesellschaft und spiegelt sich in der Schule wider: Lehrer unterrichten häufiger Schüler mit unterschiedlichem ethnischen, kulturellen, sprachlichen oder religiösen Hintergrund und treffen auf Patchwork- oder multikulturelle Familien. Hinzu kommen unterschiedliche Leistungsniveaus unter den Schülern. Wie Schule mit dieser Diversität umgehen, sie sogar zum Vorteil aller nutzen kann, stand im Fokus einer Erasmus-Lehrerfortbildung mit dem Thema „Diversity in Education“ in Griechenland, die Gabriele Ruhe, Rektorin der Eichendorffschule Schöningen, zusammen mit ihren Kolleginnen Samira Lokvancic-Hajric und Meike Wetterich kürzlich besucht hat.

Auf die Fortbildung aufmerksam gemacht habe sie Harald Brötje, Schulleiter der Grundschule Schützenbahn und vom Kultusministerium benannte Ansprechperson für die EU-Bildungsprogramme, so Gabriele Ruhe. Es sei etwas ganz besonderes gewesen, zu einer Fortbildung ins Ausland zu reisen und dort in der Kurssprache Englisch mit Kollegen aus anderen europäischen Ländern Themen zu erarbeiten, blickten die drei Pädagoginnen zurück. Eine tolle Möglichkeit, sich auf internationaler Ebene auszutauschen und voneinander zu lernen. Nach inhaltlicher Einführung ging es unter anderem um Fragestellungen, wie (kulturelle) Vielfalt in Gesellschaft und Bildung angegangen, wie Brücken zwischen Schule und Familie geschlagen oder Englisch noch stärker in den Schulalltag implementiert werden könnte. „Diese Fortbildung hat uns vor Augen geführt, wie wichtig es für unsere Schüler ist, Englisch zu sprechen. Das könnte von entscheidendem Vorteil sein“, betonte Meike Wetterich, die an der Eichendorffschule für die Berufsorientierung zuständig ist. Auf der Fortbildung sei ihr die Idee gekommen, das Berufspraktikum mit einem Auslandsaufenthalt zu verbinden, „zumal Erasmus auch Schüler-Förderprogramme bereithält“, so Wetterich. Außerdem hätten sie sofort nach der Fortbildung mit Ansätzen aus der Unterrichtsmethode CLIL (Content and Language Integrated Learning) begonnen, die Fachinhalte – im Sportunterricht zum Beispiel – und die englische Sprache miteinander verbindet. „Bewertungsfrei“, wie Samira Lokvancic-Hajric ausdrücklich hervorhebt. „Es geht darum, den Schülern die Hemmungen vor einer Fremdsprache zu nehmen.“

Für Schüler mit einem höheren Leistungsniveau soll es zudem im Förderunterricht Spanisch geben. Vor allem gehe es jedoch beim Thema Vielfalt darum, verstärkt nach Gemeinsamkeiten zu suchen. „Statt den Fokus auf das zu legen, was uns trennt, verstärkt darauf schauen, was uns verbindet“, bringt es Gabriele Ruhe auf den Punkt. Wobei Unterschiede durchaus angesprochen werden sollten. Jedoch wertungsfrei. Letztlich führe das Wissen um Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu einem besseren Verständnis, zu Toleranz und respektvollem Miteinander.

Auch beim Thema „Stärkung der Lehrer-Eltern-Beziehung“ waren die Pädagoginnen kreativ: Ein Video von und mit Schülern soll entstehen, das die Schule präsentiert und die Eltern motivieren soll, häufiger in der Schule vorbeizuschauen, um mit den Lehrern ihre Kinder schulisch zu unterstützen.