Grafhorst. Der Laienschauspieler aus Wolfsburg war bei den Landfrauen zu Gast: In seiner Rolle als Friedrich der Große, dem „Alten Fritz“.

. Die etwa 100 Landfrauen unterhalten sich noch angeregt, da kommt plötzlich der alte Fritz in den Gastraum des Hotels Krüger marschiert. In dem Kostüm steckt der Wolfsburger Laienschauspieler Ulli Hung, der in der folgenden dreiviertel Stunde ein Portrait Friedrich des Großen zeichnen wird: Das Portrait eines musischen Mannes, den die militärische Erziehung und die brutale Hand des Vaters hart gemacht haben, der zusehen musste, wie der Vater den besten Freund exekutieren ließ, der Kriege anfing, der die Folter abschaffte, hunderte Schulen bauen ließ.

„Es reizt mich, in andere Rollen zu schlüpfen“, sagt Ulli Hung über seine Arbeit. Neben dem alten Fritz gibt er auch den Cäsar, Arminius oder den britischen Archäologen Howard Carter, der das Grab von Tutanchamun entdeckte. Seit fünf Jahren verdingt sich der ehemalige Sozialarbeiter als Schauspieler: „Es geht sehr viel Recherche in die Darstellungen hinein, ich muss für einen Charakter schon viel die Biografien wälzen. Es soll ja auch historisch korrekt sein: Auch, wenn ich in meinen Porträts eher dem Charakter der Figuren nahe kommen will, als eine Geschichtsstunde zu geben.“