Helmstedt. . Taucher der Bereitschaftspolizei Hannover haben bisher vergeblich nach dem vermissten Mann im Lappwaldsee gesucht. Die Tauchgänge sind riskant.

Die Suche nach dem vermissten Mann, der sich am Mittwochabend ins Wasser des Lappwaldsees gewagt hat, um sein gekentertes Modellboot an Land zu ziehen, gestaltet sich äußerst schwierig. Nach wie vor fehlt von dem 51-jährigen Helmstedter jede Spur. Die Polizei geht davon aus, dass er im See ertrunken ist.

Zwei Campingstühle stehen noch am relativ flachen Nordufer. Zusammen mit den Aussagen der zwei Zeugen, die den Mann beim Ausflug an den See begleitet hatten, liefern sie den Ermittlern den Beweis für das tragische Unglück, das wohl auf den Leichtsinn der drei Freunde zurückzuführen ist. Denn Unbefugten ist das Betreten des ehemaligen Tagebaugeländes verboten. Das weiß in Helmstedt jeder; das steht auch auf den Hinweistafeln an lichten Stellen, wo fehlendes Gebüsch den Blick auf das Gewässer freigibt.

Am Mittwochabend hatten die Einsatzkräfte – dazu zählten neben Polizei auch Feuerwehr und das DRK – die Suche gegen 22 Uhr erfolglos eingestellt. Mit den vorhandenen Bordmitteln gab es nach Einbruch der Dunkelheit kaum Chancen, den Vermissten zu finden. Dass er gegen 19 Uhr ins Wasser gegangen und kurz darauf abgetaucht war, hatten beide Zeugen gegenüber der Polizei bestätigt. Ihren Hilferuf zur Polizei hatten sie gegen 19.45 Uhr abgesetzt.

Taucher der Bereitschaftspolizei Hannover haben beim ersten Tauchgang nichts gefunden.
Taucher der Bereitschaftspolizei Hannover haben beim ersten Tauchgang nichts gefunden. © BZV | Jürgen Paxmann

Donnerstagmorgen rückten zwei Taucher der Bereitschaftspolizei Hannover an. Ein erster Tauchgang brachte nichts, weil die Sicht unter Wasser nicht gut war. Außerdem gibt es im Lappwaldsee das Problem, dass sich im Seegrund noch Baumreste befinden, an denen sich die Seilverbindungen der Taucher verfangen können.

Pflanzen sind auch das Problem beim Versuch, ein mit Sonargeräten ausgestattetes Boot einzusetzen. „Die reflektierten Signale können bei diesem Untergrund ein verwirrendes Bild geben“, sagte einer der Spezialisten. Man brauche viel Erfahrung, um einen leblosen Körper zu erkennen.

Tauchgänge in Tagebauseen sind für sie alles andere als Routine. Zumal das saure Wasser bei einem ph-Wert zwischen drei und vier die Haut verletzen kann. „Wie hoch der Gefährdungsgrad ist, mussten wir zunächst einmal beim Hautarzt abklären“, erklärt Karsten Danzfuß vom Polizeikommissariat Helmstedt. Gleichwohl werde der Sinn der Suche im riesigen, bis zu 70 Meter tiefen Gewässer nicht Frage gestellt. Bis auf Weiteres heißt die Devise „Wir werden nicht aufgeben, ihn zu finden.“

Suche nach vermisstem Mann im Lappwaldsee

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