Hoiersdorf. Beim Bobby-Car-Rennen geht es rasant die Hoiersdorfer Dorfstraße hinab. Die Teilnehmer treten in fantasievollem Outfit zu dem Wettbewerb an.

Es ist seit Jahrzehnten ein heiß begehrtes Fortbewegungsmittel und präsentiert sich häufig im knalligen Rot. Die Rede ist natürlich vom Bobby-Car, dem Kultauto der Kindergartenkinder. Dass auch Erwachsene ihren Spaß mit dem kleinen Plastikflitzer haben können, konnten Besucher am Sonntag live in Hoiersdorf miterleben. Dort richtete das Jugendfreizeitzentrum mit tatkräftiger Unterstützung des Fördervereins Hoiersdorfer Kinder und des Deutschen Jugendrotkreuz eines seiner beliebten Bobby-Car-Rennen aus. Zum ersten Mal sausten die kleinen und großen Hobbyrennfahrer auf ihren Rennmaschinen die Dorfstraße hinunter. Gerome fand die rund 160 Meter lange Strecke super. „Die ist gut zu fahren. Man bekommt ordentlich Geschwindigkeit drauf“, urteilte der Elfjährige. Man müsse jedoch bei der langgezogenen Kurve aufpassen, ergänzte Mica, die habe es nämlich in sich. „Wenn du nicht aufpasst, landest du in den Strohballen“, prophezeite der Fünfjährige. Und Mica weiß, wovon er spricht. Er stand im vergangenen Jahr in seiner Alterskategorie gleich dreimal ganz oben auf dem Siegertreppchen. Dort möchte auch Franziska Kettmann in diesem Jahr stehen. „Zweite bin ich im vergangenen Jahr immerhin schon einmal geworden“, lachte sie. Doch die Konkurrenz sei nicht ohne, ahnte sie mit Blick auf die umherstehenden Bobby-Cars. Viele Rennfahrerkollegen hätten sich intensiv auf die diesjährige Rennsaison vorbereitet und unter anderem ihre Flitzer getunt. Schmalere Reifen und sogar Modelle mit Spoiler erblickte das Kennerauge. Was noch im Rahmen der Rennregelements lag, entschied die Rennleitung. Und manchmal die Fahrphysik des Bobby-Cars selbst, wenn es mit Achsbruch auf der Strecke liegen blieb. Einige Zeit habe auch er in das Tuning seines Bobby-Cars gesteckt, gestand Tim Munnecke. Wesentlich mehr Zeit sei jedoch beim Designen seines Fahrhelms draufgegangen, schmunzelte er mit Blick auf seinen Kopfschutz im „Ohne-Zahn-Drachen“-Design. „Ein ganzes Wochenende habe ich mit den Kindern unsere Helme individuell gestaltet und mit Tapebändern, Pappe, Farbe und Kleber hantiert“ blickte er zurück. Tatsächlich entpuppten sich die Kopfbedeckungen als echte Hingucker. „Das macht das Ganze sogar noch lustiger“, hieß es begeistert aus den Fahrer- und Besucherreihen. Um Punkt 11.25 Uhr war es dann aber endlich soweit und Rennleiter Christian Nöring gab das Rennen nach intensiver Warm-Up-Phase frei. Fortan lag alles in den Fahrkünsten der Fahrer. Und in den Händen von Peter Tönnessen, der auf der Rampe das Startsignal erteilte. Natürlich mit Hupe und unter Anfeuerungsrufen der vielen Zuschauer.