Halberstadt. . Die Polizei findet 15 kleine Hunde. Ihnen wurden in einer schmerzhaften Prozedur Ohren und Schwänze beschnitten. Jetzt ermittelt der Staatsanwalt.

Im Fall der in Wienrode (Harzkreis) entdeckten und geretteten jungen Dobermänner hat der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) ein striktes Vorgehen der Behörden gefordert. Die Polizei hatte am vorigen Donnerstag 15 Welpen und Junghunde beschlagnahmt, bei denen Ohren und Schwänze kupiert – also teils weggeschnitten wurden. Das ist illegal und gilt als Misshandlung. Laut Polizei hat eine 54-Jährige seit Jahren über das Internet kupierte Dobermänner angeboten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Wer Hunde kupiert verstößt gegen Tierschutzgesetz

VDH-Sprecher Udo Kopernik sagte, dies seien Einzelfälle, die sicher immer wieder vorkämen. Sie müssten indessen streng geahndet werden. Denn wer Hunde kupiere, verstoße gegen das Tierschutzgesetz. "Es gibt immer einige Ewiggestrige", betonte er.

Mit Blick auf den jüngsten Fall sagte er, "es ist erschreckend, dass das relativ unverfroren in der Öffentlichkeit geschieht". Er frage sich, ob das den zuständigen Behörden nicht schon früher hätte auffallen müssen.

Peta lässt gewerbsmäßigen Handel auffliegen

Laut Polizei hat die 54-Jährige zusammen mit einer 48-Jährigen aus Serbien gewerbsmäßig gehandelt, wobei zum Teil bereits kupierte Hunde aus Serbien nach Deutschland kamen. Aufgeflogen ist die Sache durch Recherchen der Tierrechtsorganisation Peta.

"Schon seit 1987 ist es in Deutschland verboten, die Ohren zu kupieren", sagte Kopernik. Einige Jahre später wurde auch das beschneiden der Ruten untersagt, wie Schwänze bei Hunden auch genannt werden. Inzwischen gelte das Kupier-Verbot in fast allen EU-Ländern. Seit 2001 würden Hunde mit beschnittenen Ohren oder Ruten zudem nicht mehr bei Ausstellungen oder Wettbewerben zugelassen. "Damit wurde dem Tierschutzgesetz Geltung verschafft", sagte der Verbandssprecher. dpa