Weyhausen. Nach dem Fassadenbrand am Westflügel der Christian-Albinus-Oberschule am Donnerstagabend ist der Unterricht dort noch nicht möglich.

Die Schüler von Grund- und Oberschule (OBS) in Weyhausen müssen sich noch etwas gedulden. Nach dem Fassadenbrand am Westflügel der Christian-Albinus-Oberschule am Donnerstagabend ist der Unterricht in den Klassenräumen immer noch nicht möglich, sagt Dennis Ehrhoff, Samtgemeindebürgermeister im Boldecker Land.

Am Montagmorgen wird dennoch einiges los sein in den Immobilien der Samtgemeinde: Für 8.30 Uhr haben sich Chemiker angemeldet, die die Kontaminierung der Räume untersuchen, Schadensprüfer der Versicherung sowie die Brandermittler der Polizei.

Notdürftiger Unterricht in Dorfgemeinschaftshaus, Jugendtreff und Mehrzweckhalle

Derweil werden die Mädchen und Jungen beider Schulen ab sofort notdürftig in Dorfgemeinschaftshaus, Jugendtreff und Mehrzweckhalle unterrichtet, berichtet Ehrhoff vom schnell ausgearbeiteten Alternativplan. Erst ab Mittwoch haben zumindest die Grundschüler wieder die Aussicht, in ihre Klassenräume zurückzukehren, weil die Schadstoffbelastung dort nicht so groß gewesen sei.

Für die Oberschüler gelte das definitiv nicht, ist der Bürgermeister überzeugt: „Die Oberschule hat noch Teppich, ich gehe davon aus, dass der erst überall raus muss.“ Obendrein müsse neben allen Räumen wohl auch die komplette Bestuhlung gereinigt werden. „Alles Metallische, was verraucht ist, wird abgeholt.“ In den A- und B-Trakten seien vielleicht sogar noch kontaminierte Leichtbauwände auszutauschen.

Rauchpartikel legten sich auf allen Oberflächen ab

Das Kuriose ist: Von der Kontaminierung sehe man im Großteil des Gebäudes rein gar nichts, aber: „Man riecht es, der Gestank ist Wahnsinn, das ist nicht ohne“, weiß Ehrhoff nun aus Erfahrung. Die Rauchpartikel haben sich auf allen Oberflächen und in allen Ritzen abgelegt, bis in den Bereich über den Deckenplatten. Wie sie genau zusammengesetzt sind und wie gesundheitsschädlich sie sind, werde der Brandchemiker der Versicherung untersuchen. Ehrhoff: „Der Rauch aus den Fassadenplatten außen ist nicht gerade gesundheitsfördernd.“

Möglicherweise seien beim Bau der Schule in den 70er Jahren auch asbesthaltige Platten verbaut worden. Auch die Dämmwolle sei teils in Rauch aufgegangen – deren Zusammensetzung sei ebenfalls zumindest fragwürdig. Weil die Stahlbetonwand auf der Westseite Einlässe hat, konnte der Rauch überhaupt ins Innere gelangen.

Unbeschadet blieb wohl der D-Trakt – den können die Oberschüler ab Jahreswechsel vermutlich wieder nutzen. „Da haben wir sechs Klassenräume“, so der Bürgermeister, „dann fehlen uns aber noch drei.“ Aufgabe sei es in den kommenden Wochen, eine schnelle Lösung zu finden. Mit Containern? Im Dorfgemeinschaftshaus? „Ich würde sogar den Ratssaal anbieten“, sagt Ehrhoff.

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