Meinersen. Bauarbeiter hatten sie zwischen Ahnsen und Müden entdeckt. Die Drohneneinheit der Feuerwehr hat diese Aufnahmen von oben gemacht.
- Fliegerbombe auf freiem Feld gefunden – die Dörfer mussten nicht evakuiert werden
- Spaziergänger verirrte sich südlich von Müden ins Sperrgebiet
- Anfangs war noch unklar, ob die Bombe gesprengt oder entschärft werden soll
- Die amerikanische Fliegerbombe hatte zwei Aufschlagzünder
Bauarbeiter haben am Montagmorgen gegen 10 Uhr in der Samtgemeinde Meinersen eine 500-Pfund-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Mit einem Großaufgebot riegelten Polizei und Feuerwehr ein Sperrgebiet mit 1000 Meter Radius ab und der Kampfmittelbeseitigungsdienst rückte an. Schon gegen 16.20 Uhr verkündete der Feuerwehr-Pressesprecher Carsten Schaffhauser: „Die Bombe ist erfolgreich entschärft.“
Bis dahin waren alle Straßen zwischen Ahnsen und Müden sowie zwischen Flettmar und dem Abzweig nach Ahnsen komplett gesperrt. Autofahrer hatten das Gebiet bis zur Entwarnung großräumig zu umfahren, um sich nicht in Gefahr zu bringen und die Arbeit der Einsatzkräfte nicht zu behindern.
„Zunächst wurde der Einsatzleitwagen alarmiert, wir haben in Müden eine Einsatzleitung aufgebaut und festgelegt, an welchen Stellen wir Kontrollpunkte zur Sperrung errichten mussten“, so der Samtgemeindebrandmeister und Einsatzleiter Sven J. Mayer. Ein Rettungswagen der Schnellen Einsatzgruppe (SEG) des Roten Kreuzes sowie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst des Landkreises Gifhorn war ebenfalls vor Ort.
Die Bauarbeiten fanden die Bombe beim Buddeln für den neuen Radweg
Der Fundort war an der Landesstraße 299 im Kreuzungsbereich mit der Kreisstraße 41. An dieser Stelle soll der neue Radweg der Landesstraße künftig in einem Schwenk die Kreisstraße überqueren. Die Bauarbeiter waren am Morgen gerade dabei, mit einem Bagger das Erdreich zu bewegen, als sie auf den auffälligen metallischen Gegenstand trafen. Sie riefen sogleich die Polizei.
Der Kampfmittelräumdienst legte dann den Sperrbereich von 1000 Metern um die Fundstelle fest. Außerdem ordnete er die Evakuierung an. Davon betroffen waren aber nur sehr wenige Gebäude in Müden. Die Kreisverwaltung bat per Aufruf in der Smartphone-Warnapp Nina darum, das betroffene Gebiet zu meiden beziehungsweise unverzüglich zu verlassen und den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen.
Feuerwehrleute sammelten Spaziergänger mit Hund ein
Trotzdem verirrte sich später doch noch ein Spaziergänger mit Hund in das Sperrgebiet – der hatte beim Gang über einen schmalen Fußweg offenbar nicht mitbekommen, was die Bauarbeiter in der Nähe seines Wohnortes gefunden hatten. Feuerwehrleute fuhren mit einem Mannschaftswagen hinterher und sammelten den Mann samt Haustier ein.
Bauarbeiter buddeln bei Müden 500-Pfund-Fliegerbombe frei
Um sicherzustellen, dass sich keine weiteren Personen im Sperrbereich befinden, flog die Feuerwehr mit Drohnen aus dem Landkreis Gifhorn und dem Landkreis Celle das Gebiet ab. Im Einsatz waren auch beide Boote der Samtgemeindefeuerwehr, um Aller und Oker von Passanten freizuhalten – zum Beispiel Kanufahrer wollten sie so stoppen.
Müdener Klaus Wietfeld erinnert sich an vorige Funde Richtung Gerstenbüttel
Gegen 14.15 Uhr schrillten Sirenen in der Samtgemeinde Meinersen. Damit trommelte die Feuerwehr weiteres Personal für die Sperrung zusammen und hielt ein Löschfahrzeug in Bereitschaft, für den Fall, dass es bei den Entschärfungsmaßnahmen zu einem Brand kommen könnte.
Der Müdener Bürger Klaus Wietfeld beobachtete das hohe Einsatzkräfteaufgebot von zuhause aus: „Vor fünf Jahren haben sie schon einmal eine Bombe im Wildgarten zwischen Müden und Gerstenbüttel gefunden“, erinnerte er sich. Ob wohl beide Bomben aus demselben Flugzeug stammten? Eine Maschine der Amerikaner sei im Krieg auch im Moor abgestürzt – Experten aus den USA haben schon einmal die Details recherchiert.
Eine Schwierigkeit bei der Entschärfung könnte die Lage der Bombe gewesen sein
Anfangs war noch unklar, ob die Bombe entschärft oder gesprengt werden sollte. Hierzu untersuchten die vier Kräfte des Kampfmittelräumdienstes die Bombe und ihre Umgebung. Eine Schwierigkeit bei der Entschärfung könnte die Lage der Bombe gewesen sein: Diese befand sich teilweise unter dem Straßenasphalt. Man entschied sich für die Entschärfung. Als kurz vor 16 Uhr klar war, dass sich keine Personen mehr im Sperrbereich aufhalten, nahmen die Mitarbeiter des Kampfmitttelbeseitigungsdienstes nahmen ihre Arbeit auf.
Sie brauchten nur eine halbe Stunde. Laut Sprengmeister Robin Oelke handelte es sich um eine amerikanische 500-Pfund-Fliegerbombe mit zwei Aufschlagzündern. Diese habe die Experten herausgedrehen können. Nicht ganz alltäglich sei die Lage der Bombe gewesen: Sie steckte im 45-Grad-Winkel in der Erde, der höchste Punkt war nicht einmal 50 Zentimeter von der Fahrbahn entfernt.
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red