Gifhorn. Die 30 Mitarbeiter müssen eigentlich Stausperre und Wasserstände regeln, haben aber keine Daten. Das sind die Gründe dafür.

  • Der Verband ist seit mehr als einer Woche ohne Verbindung zur Außenwelt
  • Vodafone verweist im Gifhorner Fall auf das Netz der Telekom
  • Das Unternehmen sagt, es brauche Erdarbeiten zur Reparatur

Der Aller-Ohre-Ise-Verband sitzt im Augenblick ziemlich auf dem Trockenen, zumindest was die digitale Verbindung zur Außenwelt angeht: „Wir haben seit einer Woche kein Telefon und kein Internet“, sagt die Geschäftsführerin Silke Westphalen. Und das ist für den Verbandssitz am Dannenbüttler Weg östlich der Kreisstraße 114 dramatisch: Die rund zehn Büromitarbeiter bekommen keine Daten mehr über die Pegelstände der Gewässer, für die sie verantwortlich sind.

„Wir werden jeden Tag vertröstet“, sagt Westphalen. Nur vergangenen Mittwoch habe die Verbindung des gewerblichen Anschlusses, der bei Vodafone gebucht ist, noch einmal kurz funktioniert, seitdem geht nichts mehr. „Ich kann meine Mitarbeiter gar nicht richtig beschäftigen“ - denn auch das Telefonnetz, das über IP-Internet funktioniert, ist tot. Die zehn Büromitarbeiter können mit den übrigen 20 Außenmitarbeitern nur noch per Handy kommunizieren. „So kriegen wir den Betrieb nicht verwaltet.“

Daten der Pegelsensoren an Flüssen und Gräben können nicht mehr übermittelt werden

Viel schlimmer ist aber, dass auch die Daten der Pegelsensoren an den Flüssen und Gräben nicht mehr in das Haupthaus übermittelt werden - Mitarbeiter müssen die Gewässer nun regelmäßig abfahren, um einen Überblick zu behalten. Westphalen dazu: „Wir gehören zur kritischen Infrastruktur wegen der Talsperre Sülfeld und der Gewässersteuerung.“ Nicht auszudenken, wenn die Internetpanne kurz nach Weihnachten 2023 passiert wäre.

Volker Petendorf, der Vodafone-Konzernsprecher, teilte auf Nachfrage unserer Zeitung mit, dass es sich im Fall des Aller-Ohre-Ise-Verbands „um eine Einzelstörung“ handele - durch einen Schaden, der im Telekom-Netz liege und ausschließlich durch die Telekom beseitigt werden könne und dürfe. „Es ist uns nicht möglich und auch nicht gestattet, mit eigenen Fachleuten selbst Hand anzulegen und den Schaden zu reparieren.“ Aber mit Westphalen wolle man sich noch einmal in Verbindung zu setzen, um mögliche Übergangslösungen auszuloten.

Nun meldete sich auch die Telekom zum Problem zu Wort. Demnach braucht die Reparatur noch etwas Zeit. „Unsere Kollegen von der Technik haben bestätigt, dass für zwei Anschlüsse eine Störmeldung vorliegt“, teilte Pressesprecherin Gabriele Michalek auf Nachfrage unserer Zeitung mit. „Ein Anschluss konnte bereits durch eine Ersatzschaltung wieder in Betrieb genommen werden.“ Zur Behebung der Störung des zweiten Anschlusses seien jedoch umfangreiche Tiefbau-Maßnahmen erforderlich.

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