Brome. Rund 200 Menschen zeigen Flagge für Freiheit und demokratische Werte. „Bunt ist besser“ ist nicht die einzige Botschaft.
- Vor dem Bromer Rathaus gibt es eine Kundgebung
- Kati Zenk verteilte weiße Rosen - einst Symbol des Widerstands
Zu einem eindrucksvollen Ereignis geriet die Kundgebung „Unsere Dörfer sind bunt“ am späten Freitagnachmittag vor dem Bromer Rathaus. Für eine freiheitlich demokratische Grundordnung und ein Zusammenleben mit Achtung der Würde des Menschen kamen so viele Menschen zusammen, dass der Rathausvorplatz nicht ausreichte und sowohl der Parkplatz als auch die Wiese auf der anderen Seite noch zu Versammlungsorten wurden.
Sänger Remi Ekiert nimmt den zynischen Satz am KZ-Eingang in Auschwitz aufs Korn
In einem von der Gitarre begleiteten Lied nahm Sänger Remi Ekiert den zynischen Satz am KZ-Eingang in Auschwitz „Arbeit macht frei“ aufs Korn, unter dem Menschen gefoltert und getötet wurden. Nathalie Placon-Böse trat als erste ans Mikrofon Sie führte unter anderem aus, dass sie als französische Staatsbürgerin und Einwohnerin der Samtgemeinde mit allem Einsatz für die Demokratie eintrete, was in ihrer Familie eine gute Tradition habe.
Samtgemeindebürgermeister Wieland Bartels stellte viele Aspekte des täglichen Lebens unter das Motto: Bunt ist besser. Das träfe beispielsweise für die Natur, den Umgang miteinander und sogar für eine Portion Eis mit mehreren Kugeln zu. Er erinnerte an ein Kinderspiel, in dem derjenige freie Fahrt hatte, der eine bestimmte Farbe von vielen trug. Bromes Bürgermeister Lothar Hilmer schuf einen strengen Kontrast zu politischen Bewegungen, die sich gegen einzelne Gruppen und Menschen richten, indem er schlicht das Grundgesetz zitierte: Im ersten der neun Artikel heißt es: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Zenk: In anderen Ländern würden Menschen, die sich frei äußerten, verfolgt und gar getötet
Schließlich ergriff Kati Zenk das Wort, Bildungsreferentin in der IG-Metall. Dass sie, zudem noch als Frau, offene Worte äußern könne, belege die Qualität der Demokratie. In anderen Ländern würden Menschen, die sich frei äußerten, verfolgt und gar getötet. Sie verteilte weiße Rosen in der Versammlung, einst ein Symbol des Widerstandes.
In den vergangenen Wochen hatte es bereits ähnliche Kundgebungen in Gifhorn, in Schwülper und in Neubokel gegeben.
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