Meinersen. Es mangelt auch am Sortiment. Was Experten dem Gemeinderat ganz konkret empfehlen, damit mehr Geld im Ort bleibt, lesen Sie hier.
Das war Fleißarbeit für Verwaltung und Politik vor der Meinerser Gemeinderatssitzung am Donnerstag. Denn zum Beschluss eines Einzelhandelskonzepts lag eine 67-seitige Expertise der „Cima Beratung + Management GmbH“ vor. Die Städteentwickler prognostizieren darin, wie eine erfolgreiche Zukunftsplanung aussehen könnte.
Bestandsaufnahme: Rein quantitativ ist die Grundversorgung mit Waren des täglichen Bedarfs in Meinersen – und auch in Ohof – als gut zu bewerten. Aber: In Meinersen gibt es einen Kaufkraftabfluss in umliegende Ortschaften. Der Grund ist, dass die Nachfrage von Produkten durch potenzielle Kunden – sie wird umsatzmäßig mit 47 Millionen Euro beziffert – nicht erfüllt wird. Die Umsätze der 37 Betriebe der Gemeinde schlagen „nur“ mit 31,6 Millionen Euro zu Buche.
Es mangelt unter anderem an Bekleidung, Wäsche, Schuhe, Lederwaren sowie Uhren und Schmuck
Woran es unter anderem mangelt, erläuterte Aleke Berndt von „Cima“ dem Rat, der unter Vorsitz von Thomas Spanuth (CDU) tagte. Vom Sortiment her seien das unter anderem Bekleidung, Wäsche, Schuhe, Lederwaren sowie Uhren und Schmuck, erklärte die Expertin. Positiv hob sie hervor, dass es „in Meinersen wenig Leerstände gibt“. Veränderungen seien jedoch angebracht, weil die Aufenthaltsqualität in der Hauptstraße, dort, wo die meisten Unternehmen angesiedelt sind, nur gering sei. Veranstaltungen oder saisonale Feste im Ortskern sowie Sitzgelegenheiten könnten mehr Leute in den Ortskern locken, hieß es.
Es galt, einen Beschluss zu fassen. Und zwar über einen so genannten Zentralen Versorgungsbereich. Das bedeutet großflächige Ansiedlungen von Betrieben mit einer Größe von über 800 Quadratmetern. Das erweiterte Einzelhandelsareal, so befürwortete es der Gemeinderat ohne Gegenstimmen, soll sich von der Apotheke in der Hauptstraße bis zur Ostspitze Meinersens hinziehen.
Es ging auch um Flächen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Meinersen
Auf der Tagesordnung stand außerdem die Ausweisung von Flächen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Eine interfraktionelle Gruppe hatte sich getroffen, um über mögliche Standorte zu beraten. Die mit einer Gegenstimme angenommene Verwaltungsvorlage für zwei Solarparks benennt insgesamt 25 Hektar in Ohof und auch 25 Hektar in Meinersen Nord. Bisher landwirtschaftlich genutzt oder nur noch als Grünbrache existierend, wird für die Gebiete der Flächennutzungsplan geändert werden müssen.
Und dann war da noch ein Antrag des Ohofer Gemeinschaftsverbands. Der möchte einen Zuschuss von 2500 Euro zu seiner Arbeit für 2024 und auch 2025. Der Verein verfolgt schwerpunktmäßig religiöse Ziele. Den Ratsmitgliedern war ihre Entscheidung freigestellt, es gab keinen Fraktionszwang. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.
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