Gifhorn. Der Landrat dankt ehrenamtlichen Kräften: Freiwillige Helfer leisten Arbeit auf professionellem Niveau. Das kann der Landkreis tun.

Nein, das Weihnachts-Hochwasser im Landkreis Gifhorn ist nicht überstanden und zieht sich als Neujahrs-Hochwasser zäh bis weit in die erste Januar-Hälfte. Dennoch zieht der eigens eingesetzte Steuerkreis, der die Lage weiterhin täglich bewertet und Vorbereitungen für alle Fälle trifft, erste Lehren für künftig mögliche Extrem-Lagen.

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„Das haben wir auch schon nach dem Moorbrand im vergangenen Jahr getan“, betonte Landrat Tobias Heilmann. Und die zurzeit überaus wertvolle Sandsack-Füllmaschine (Kreisbrandmeister Jens Dieckmann: „Wir haben da einen kleinen Brillanten“), die pro Stunde 2600 Säcke befüllen hilft, ist das Produkt einer früheren Analyse von Hochwassern, zu denen es zwischen Aller, Oker und Ise unweigerlich immer wieder einmal kommen wird.

Es gibt noch 2024 eine zweite Drohne für die Flächenüberwachung

Auf jeden Fall werde noch 2024 eine zweite Drohne zur Flächenüberwachung aus der Luft beschafft, kündigte Landrat Heilmann ein. Der Kreis ist voll des Lobes für die Arbeit des Feuerwehr-Fachteams. Die Echtzeit-Bilder von unzugänglichen Stellen erlaubten, das Ausmaß der Wasser-Ausuferungen einzuschätzen und Risiken zu bewerten. Womöglich besser als per Simulation, die der Landkreis zurzeit ohnehin nicht darstellen kann.

Landkreis kauft mehr Sandsäcke für alle Risiko-Gemeinden

Sandsäcke will der Landkreis künftig in größerem Umfang beschaffen. Sinnvoll sei, das Material zentral zu kaufen, dann aber dezentral, also direkt vor Ort in den wassergefährdeten Städten und Gemeinden zu lagern, erläuterte Heilmann.

Selbst die Frage nach einem Mobildeich stellt sich dem Landkreis inzwischen. Vor einem Kauf wollen die Experten aber klären, wie der beschaffen sein muss. „Es geht um das richtige System und vor allem um die erforderliche Länge“, erklärte Heilmann.

Was tun, wenn plötzlich Wasser im Keller steht?

Für die Menschen müsse man die Information verbessern, hat der Kreis gemerkt. Wenn es eng wird, kommen plötzlich die Verhaltensanfragen der Bürger. Was macht man, wenn plötzlich Wasser im Keller steht? Wie kann man sich vorher schützen, was tun, wenn der Fall der Fälle eingetreten ist? Hier will der Kreis online etwas Handhabbares auf die Beine stellen, so Heilmann. Bei allen Entscheidungen sollen die Ordnungsämter der Städte und Gemeinden auf Augenhöhe einbezogen sein, versicherte der Landrat.

Inniger Dank für alle freiwilligen Helferinnen und Helfer

Kreisbrandmeister Jens Dieckmann formulierte namens des Steuerkreises den Dank an die bislang 1900 ehrenamtlichen Helfer aus den Reihen der Feuerwehren sowie weiterer Menschen aus dem Technischen Hilfswerk und dem Roten Kreuz am innigsten: „Danke an alle Einsatzkräfte für ihre Leistung, ihr Herzblut und ihre Entbehrungen ausgerechnet an den Feiertagen.“ Landrat Tobias Heilmann bekräftigte: „Wir haben mit euch ein Superteam.“ Er wollte auch nicht die Besatzungen der Rettungsdienste vergessen und erst recht nicht die Landwirte, die in ihren Dörfern fest anpackten und Geräte und Pumpen zur Verfügung stellten, „und das trotz des ganzen Ärgers zurzeit“.

Auch die Mitarbeiter der Kreisverwaltung seien eine große Unterstützung, betonte Heilmann. Dieckman und Heilmann hoben das professionelle Niveau aller Beteiligten hervor. Gerade die freiwilligen Feuerwehren arbeiteten auf Augenhöhe mit ihren Kollegen von den Berufsfeuerwehren.

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