Volkse. Bei Volkse ignoriert ein 32-jähriger Autofahrer Verbotsschilder und fährt ins Okerwasser. Die Feuerwehr muss sein Auto retten.

Ein 32-Jähriger aus Wolfsburg ist mit seinem Auto am Donnerstag gegen 18.30 Uhr auf der Kreisstraße 45 bei Volkse (Gemeinde Hillerse) im Okerhochwasser steckengeblieben. Er hatte mehrere Schilder mit der Aufschrift „Durchfahrt verboten“ und Warnungen vor dem Hochwasser missachtet. Sein Skoda Fabia konnte die rund 100 Meter Hochwasser auf der Straße nicht durchqueren. Nach wenigen Metern blieb das Auto im Okerwasser stecken und trieb mit der Strömung ab.

Bürgermeister aus Hillerse ärgert sich über Unvernunft

Daher rückten rund 40 Feuerwehreinsatzkräfte samt Fahrzeugen unter der Einsatzleitung von Niko von Köckritz an. Auch Rettungsdienste und die Polizei sowie die Ortswehren aus Hillerse, Müden/Dieckhorst und Meinersen wurden alarmiert. Die beiden letzteren Ortsfeuerwehren wurden angefordert, weil sie über ein Boot verfügen.

Als Samtgemeindebrandmeister Sven J. Mayer an der Unglücksstelle eintraf, hatten sich die beiden Fahrzeuginsassen bereits ans Ufer gerettet. Die Feuerwehrleute gingen mit der entsprechenden Ausrüstung ins Wasser, um den Wagen an einen Haken zu hängen. Mit einer Seilwinde wurde er dann auf die trockene Straße gezogen, nachdem er sich erst noch einmal aufgrund der starken Strömung um einen Baum gewickelt hatte.

Seniorenheim in Müden musste evakuiert werden

Vor allem um den Baum machte sich Philipp Raulfs Sorgen. Der Bürgermeister von Hillerse und Feuerwehrmann war ebenfalls vor Ort und hatte absolut kein Verständnis für den Leichtsinn und die Unvernunft des Fahrers. „Es ist das Gebot der Stunde, Rücksicht zu nehmen“, appellierte Raulfs, der den Helfern Dank aussprach.

Das Verhalten des Fahrers sei absolut unverständlich und unverantwortlich. „Die Einsatzkräfte haben mehr als genug zu tun in diesen Tagen“, sagte Raulfs, zumal zur selben Zeit noch das Seniorenheim in Müden evakuiert werden musste. „Das ist eine zusätzliche und absolut vermeidbare Belastung für die Einsatzkräfte, die derzeit gegen das Hochwasser kämpfen“, ärgerte sich Raulfs vor über das Fehlverhalten des Fahrers und dass dieser so etwas in Kauf nehme.

Das Fahrzeug wurde dem Hochwasser entsprechend beschädigt. Und womöglich kommen auf den Fahrer weitere Kosten hinzu: Es gibt eine Gebührenordnung für derartige Feuerwehreinsätze in der Samtgemeinde, bestätigte Feuerwehr-Pressesprecher Carsten Schaffhauser.